Österreichs Breitbandmarkt hat in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Mit einem wachsenden Interesse an hochbitratigen Anschlüssen und einem rasanten Anstieg der Glasfasertechnologie haben sich die Marktdynamiken deutlich verändert. Dies hat zu einer eindrucksvollen Entwicklung und Diversifizierung der FTTH-Anbieter im Land geführt.

Wozu benötigt man Glasfaser?

Glasfaser-Internet hat das Potenzial, die Art und Weise, wie wir das Internet nutzen, revolutionär zu verändern. Hier sind einige Gründe, warum Glasfaser auch für private Haushalte von großer Bedeutung ist:

Höhere Geschwindigkeiten: Glasfaser bietet weit höhere Bandbreiten als herkömmliche Internetverbindungen wie DSL oder Kabel. Das ermöglicht blitzschnelles Surfen, Streamen und Herunterladen.

Stabilität: Glasfaserverbindungen sind weniger anfällig für Störungen durch externe Faktoren.

Symmetrische Geschwindigkeiten: Mit Glasfaser können Nutzer meist von gleichen Up- und Downloadgeschwindigkeiten profitieren, was besonders für Cloud-Dienste und Online-Gaming vorteilhaft ist.

Zukunftssicherheit: Die Technologie ist skalierbar und kann zukünftige Datenbedürfnisse unterstützen, ohne dass ein kompletter Infrastrukturaustausch erforderlich ist. Wenn in Zukunft z.B. mehr Datenübertragungskapazität benötigt wird, kann das Netzwerk angepasst werden, ohne dass die gesamte existierende Hardware oder Verkabelung ausgetauscht werden muss. Es ist vergleichbar mit einem Autobahn-System, dem zusätzliche Spuren hinzugefügt werden, ohne die gesamte Straße neu bauen zu müssen.

Die führenden FTTH-Anbieter nach aktiven Anschlüssen

Die A1 Telekom Austria AG dominiert den Markt und hielt im 4. Quartal 2022 einen beeindruckenden Marktanteil laut RTR von 36,1%. Dies bestätigt ihre Rolle als führender Anbieter aktiver Glasfaseranschlüsse in Österreich.

Doch neben A1 gibt es noch andere Schlüsselspieler. Die Energie AG hat sich mit einem Marktanteil von 7,8% als zweitgrößter FTTH-Anbieter positioniert, gefolgt von der kabelplus (5,7%) und der WIEN ENERGIE (3,7%).

Interessanterweise sind Kabel-TV-Betreiber, Energieversorger und Kommunalbetriebe prominent vertreten, was die Vielfältigkeit des FTTH-Marktes in Österreich zeigt.

  • A1 Telekom Austria AG – 36,1%
  • Energie AG Oberösterreich Vertrieb GmbH – 7,8%
  • Energie AG Oberösterreich Telekom GmbH – 5,7%
  • WIEN ENERGIE GmbH – 3,7%
  • kabelplus GmbH – 3,3%
  • Innsbrucker Kommunalbetriebe AG – 3,3%
  • tirolnet gmbh – 3,2%
  • INFOTECH EDV-Systeme GmbH – 2,2%
  • Stadtwerke Kufstein Gesellschaft m.b.H. – 2,0%
  • restliche (121) Unternehmen – 32,7%

Quelle: RTR INTERNET MONITOR Jahresbericht 2022

Die Spitzenreiter nach potenziell versorgbaren Anschlüssen

Wenn es um die Anzahl potenziell versorgbarer Anschlüsse geht, bleibt A1 Telekom Austria AG mit einem Anteil von 29,1% im 4. Quartal 2022 an der Spitze. Doch die Landschaft verändert sich hinter dem Marktführer. Die Salzburg AG hat mit einem Anteil von 13,1% den zweiten Platz eingenommen, während die WIEN ENERGIE GmbH mit 12,2% dicht dahinter liegt.

Ebenso bemerkenswert ist, dass 316 Unternehmen, die in die Kategorie „restliche Unternehmen“ fallen, einen gemeinsamen Anteil von 20,2% halten.

  • A1 Telekom Austria AG – 29,1%
  • Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation – 13,1%
  • WIEN ENERGIE GmbH – 12,2%
  • Energie AG Oberösterreich Telekom GmbH – 8,0%
  • Innsbrucker Kommunalbetriebe AG – 4,6%
  • nöGIG – Niederösterreichische Glasfaserinfrastrukturgesellschaft mbH – 3,5%
  • kabelplus GmbH – 3,1%
  • restliche (291) Unternehmen – 26,5%

Quelle: RTR INTERNET MONITOR Jahresbericht 2022

Ausblick

Die jüngsten Zahlen zeigen eindeutig: Die Glasfasertechnologie gewinnt in Österreich an Fahrt. Mit einem starken jährlichen Wachstum, insbesondere im Bereich der Glasfaseranschlüsse, ist es spannend zu beobachten, wie sich der Markt in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird.

A1 behauptet sich weiterhin als Marktführer und eine Vielzahl anderer Akteure, darunter Energieversorger und Kommunalbetriebe, unterstreichen die Wettbewerbsdynamik und Vielfältigkeit des österreichischen FTTH-Marktes.

Eines ist sicher: Für österreichische Verbraucher sind leistungsstarke Breitbandanschlüsse nicht nur ein Wunsch, sondern eine Notwendigkeit, die durch den wachsenden Datenkonsum und das steigende Interesse an hochbitratigen Anschlüssen deutlich wird.


Update (22.09.2023)

RTR hat am 19.09.2023 neue Daten (1. Quartal 2023) veröffentlicht.
Hier die aktualisierten Werte:


Wie funktioniert Glasfaser?

Glasfaserkabel transportieren Daten in Form von Lichtsignalen über dünne Fäden aus Glas oder Kunststoff. Hier ein vereinfachter Ablauf:

Bildquelle: www.a1.net/connectlife/pd/infografik-ftth-anschluss/

Datenübertragung: Ein Gerät sendet Daten, die in Lichtsignale umgewandelt werden.

Lichtsignale: Diese Lichtsignale werden durch das Glasfaserkabel geschickt. Dabei können sie sich mit nahezu Lichtgeschwindigkeit bewegen.

Datenempfang: Am anderen Ende des Kabels wird das Lichtsignal wieder in elektronische Daten umgewandelt und an das empfangende Gerät weitergeleitet.

Fachbegriffe kurz erklärt

FTTB (Fiber to the Building): Glasfaser reicht bis zum Gebäude, z.B. im Keller. Von dort aus geht es mit anderen Technologien (z.B. Kupfer) weiter.

FTTN (Fiber to the Node): Glasfaser reicht bis zu einem lokalen Netzwerkknotenpunkt. Von dort aus wird das Signal über kurze Distanzen über andere Technologien zum Haushalt übertragen.

FTTC (Fiber to the Curb): Glasfaserkabel reichen bis zum Bordstein oder in unmittelbare Nähe zum Haushalt. Ein anderes Medium, meistens Kupfer, deckt die letzten Meter ab.

Bandbreite: Sie bezieht sich auf die maximale Datenmenge, die über ein Netzwerk oder eine Internetverbindung übertragen werden kann. Sie wird oft in Megabit pro Sekunde (Mbps) oder Gigabit pro Sekunde (sGbps) gemessen.