Android 12 im Quick-Check

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Google hat dem weltweit größten, mobilen Betriebssystem einen neuen Anstrich verpasst. Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Neuheiten!

Auch wenn viele Android-Smartphones noch nicht einmal das Update auf Android 11 bekommen haben oder vielleicht sogar vergeblich darauf warten, so hat Google auf der I/O, der hauseigenen Entwicklerkonferenz, bereits den Nachfolger vorgestellt. Android 12 ist die logische Namensgebung, auf die Namensergänzung in Form einer Süßigkeit verzichtet man bereits seit mittlerweile drei Generationen. Und die Neuerungen im Betriebssystem liegen in diesem Jahr auch eher im Bereich der Feinjustierungen, denn in großer Revolution.

Hat was von MIUI

So sind die auffälligsten Neuigkeiten eher designtechnischer Natur. Seit Jahren hat ­Google seinem mobilen Betriebssystem keine so offensichtliche, optische Kur verpasst wie in diesem Jahr. Viele Objekte wirken bunter, runder und vor allem weitaus verspielter als in der Vorgängerversion. Die buntere Farbgestaltung liegt an einer Funktion, die Google „Color Extract“ getauft hat. Damit passen sich die Systemfarben an das aktive Hintergrundbild an. Eine Funktion, die dem Betriebssystem mehr Leben und mehr Individualität einhaucht. Irgendwie erinnert uns die Gestaltung an die MIUI-Oberfläche von Xiaomi, etwa beim Helligkeitsbalken oder den Notifications.

Aber auch abseits von optischen Upgrades kann Android 12 punkten. Ein verbesserter Split-Screen-Modus, die verbesserte Einbindung alternativer App Stores und Nearby Share zum Teilen von WLAN-Passwörter kommen mit der zwölften Version auf die Smartphones.

Womit wir im Prinzip schon beim großen Fragezeichen wären. Nämlich dem Veröffentlichungs-Zeitpunkt. Je nach Hersteller kommen die Software-Updates nämlich unterschiedlich schnell auf die Geräte. Zuerst werden wohl Google Pixel-Geräte die Neuheiten kriegen, dies könnte im September oder Oktober 2021 der Fall sein. Samsung, OnePlus und Co. werden dann in den nächsten Monaten folgen, wenngleich wir hier von keinem genauen Zeitpunkt spekulieren wollen.

Personalisieren wie nie zuvor

Mit Android 12 vereint Google Soft- und Hardware-Ökosysteme unter der Designsprache „Material You“. Smartphones können mit einer angepassten Farbpalette und neu gestalteten Widgets personalisiert werden. Mittels „Color Extract“-Funktion wählen Sie einen beliebigen Hintergrund aus und das System erkennt automatisch, welche dominanten Farben im Hintergrundbild stecken. Dank künstlicher Intelligenz werden diese Farben anschließend über das gesamte Betriebssystem hinweg verwendet. Benachrichtigungsleiste, Sperrbildschirm, Lautstärkeregler und viele weitere Elemente werden an das entsprechende Farbschema angepasst.

Kamera- und Mikrofonaktivität

In der rechten, oberen Ecke des Displays zeigt ein farblich unterlegtes Symbol an, ob Apps gerade Zugriff auf Mikrofon oder/und die Kamera haben. Diese Funktion gibt es bereits seit iOS 14 auf dem iPhone, dort kann man allerdings nicht durch einen Tipp auf das grün oder orange leuchtende Symbol Einstellungen aufrufen, wo der Zugriff direkt entzogen werden kann.


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Im Rahmen der Google I/O wurde bekanntgegeben, dass es weltweit inzwischen mehr als 3 Milliarden aktive Android-Geräte gibt.


Neue Systemumgebung

Einen größeren Relaunch hat auch das Kontrollzentrum in Android 12 erhalten. Die Bedienelemente bekamen eine rundere Optik spendiert, die Musik-Wiedergabezeile bietet fortan mehr Platz für Albumcover und Steuerungselemente und auch die Schnelleinstellungen sind adaptiert worden. Darin sind jetzt auch Google Pay und die Smart-Home-Steuerung integriert.

Flüssige Bewegungen

Auf den ersten Blick vielleicht keine spannende Neuerung, aber glauben Sie uns – die Unterschiede zwischen Android 11 und 12 in Sachen Nutzererfahrung sind riesengroß. Der Wechsel zwischen verschiedenen Einstellungsmenüs und Unterseiten geht sehr flüssig vonstatten, sämtliche Elemente wirken aufeinander abgestimmt und das Bedientempo wird dadurch nicht nur geschmeidiger, sondern auch schlichtweg schneller. Eine flüssige Bewegung in einem Screenshot darzustellen ist quasi unmöglich. Daher haben wir versucht, genau den Übergang vom Wechsel zwischen Kontrollzentrum und Homescreen abzubilden. Aber probieren Sie es selbst aus, Sie werden überzeugt sein.

Besser auf eine Hand abgestimmt

Nutzer von Samsung-Smartphones dürften die Menü-Anpassungen bereits bekannt vorkommen, jetzt bekommen sie auch alle anderen Android-Telefone: In vielen Fenstern bleibt das obere Drittel frei. Dort, wo man bekanntlich sehr schwer mit einer Einhandbedienung hinkommt, sollen künftig nur noch in Ausnahmefällen Bedienelemente platziert werden.

Bildquelle: Shutterstock/ Redaktion