Österreichs mobile Internettarife im Vergleich

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Neben dem herkömmlichen Smartphone-Mobilfunk, also der SIM-Karte, die parallel zu Telefonie-Freieinheiten auch über ein gewisses Datenvolumen verfügt, gibt es auch immer mehr Personen, die sogar das Internet für zu Hause aus dem Mobilfunknetz konsumieren wollen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Während stationäres Internet lediglich dort, wo das Internetkabel aus der Wand kommt, konsumiert werden kann, lässt sich ein portabler Router jederzeit mitnehmen und auch an anderer Stelle benutzen. Außerdem ist unlimitiertes Internet, welches wir in diesem Vergleichstest bewerten, bei mobiler Konsumation nicht selten etwas günstiger als ein fixer Anschluss. Dafür eilt diesem der Ruf voraus, etwas stabiler zu sein, weil das Signal weniger empfindlich auf etwaige Störungen reagiert, als der mobile Kollege.

Für unseren Test holten wir nur Anbieter ins Boot, die in ganz Österreich zu nutzen sind und die ihr Angebot auch in der gesamten Republik anbieten. Vereinzelt gibt es nämlich regionale Anbieter, deren Tarife einer anderen Prägung und Kalkulation entsprechen.

Vater, Mutter, Kind

Grundsätzlich haben wir uns die Frage gestellt, welche Anforderungen potenzielle Kunden an einen reinen Internettarif stellen. Wir sind von einem Reißbrett-Beispiel ausgegangen, welches einen klassischen Haushalt in Österreich recht gut abbildet: ein Drei-Personen-Haushalt (Pärchen samt einem Kind), wo die Eltern einen Streamingdienst zum Konsumieren von Filmen abonniert haben, das Internet von allen Bewohnern zu Kommunikations- und Informationszwecken benutzt wird und der Nachwuchs außerdem regelmäßig an der Spielekonsole hängt, um die neuesten Games online zu zocken.

Daher waren die Anforderungen ziemlich klar abzustecken. Der Wunschtarif sollte keinerlei Volumen-Begrenzung haben, also ein klassischer Unlimited-Tarif sein. Außerdem sollten zumindest 30 Mbit/s an Downloadleistung erreicht werden. Insgesamt zehn Anbieter hatten wir mit einem passenden Tarif im Vergleichstest und obwohl sich einige nur in Nuancen unterscheiden, ist es dennoch spannend zu sehen, welche Tarife denn nun am günstigsten sind.

Diese Kandidaten haben wir getestet

Zehn Mobilfunkern haben wir in unserem Test auf den Zahn gefühlt. Die Anbieter haben dabei fast immer ein Kerngeschäft in einer gänzlich anderen Sparte als dem Mobilfunk, profitieren jedoch von der Bekanntheit ihres Markennamens und erzeugen so bei potenziellen Kunden ein gewisses Vertrauensverhältnis.

Warum A1, Drei & Magenta fehlen

Die großen drei Mobilfunkanbieter des Landes führen ebenfalls unlimitierte Datentarife in Ihrem Sortiment. Allerdings haben wir uns bewusst dafür entschieden, A1, Magenta und Drei, die auch über eine eigene Netzinfrastruktur verfügen, außen vor zu lassen. Das Angebot lässt sich nämlich nur bedingt gegenüberstellen mit den Tarifen von Providern, da hierbei auch Kosten für die Bereitstellung und Erhaltung des Netzes sowie den künftigen Ausbau einfließen. Der Vergleich würde hinken, weshalb wir uns von vornherein zu diesem Schritt entschieden haben.

Die Ergebnisse im Detail

Zehn Anbieter haben wir für unseren Test herangezogen. Die Grundvoraussetzung war, dass die Anbieter einen Tarif im Portfolio haben, der zumindest 30 Mbit/s an unlimitiertem Datenvolumen bereitstellt. Haben die Anbieter Tarife, die nicht exakt an dieser Grenze zu finden sind, dann haben wir den nächstbesten Tarif zum Vergleich herangezogen, der aber über zumindest 30 Mbit/s und unlimitiertes Datenvolumen verfügt. Daher ist es wichtig zu sagen, dass wir in diesem Vergleichstest nicht den Anbieter selbst, sondern nur den jeweiligen Tarif bewerten. Wir stellen den Vergleich auf, bei welchem Tarifmodell der Käufer am meisten für sein Geld bekommt.

So haben wir bewertet

Im Zuge unserer Recherche haben wir etliche Messdaten, permanente Kosten und einmalige Gebühren erhoben. Da einige Tarife nicht monatlich, sondern im 30-Tage-Rhythmus abrechnen, haben wir die Tarife an 365 Tage angepasst. In unserem Bewertungsschlüssel errechnet sich die Note aus dem Preis für 365 Tage, den unterschiedlichen Entgelten sowie der Down- und Uploadgeschwindigkeit, die wir im Verhältnis 70 / 20 / 10 Prozent berücksichtigt haben.

Unser Fazit

Den Gesamtsieg in unserem Tarifvergleich sichert sich der Anbieter Lidl Connect, welcher mit hervorragenden 100 von 100 möglichen Gesamtpunkten abschließt. Die höchste Down- und Uploadgeschwindigkeit, gepaart mit dem günstigsten Preis spricht für den Tarif des Discounters.

Auf dem zweiten Rang und nur einen Hauch hinter dem Testsieger kommt der Tarif Daten Only von Spusu in unsere Wertung. Das Angebot ist mit 80 Mbit/s Down- und 20 Mbit/s Upload identisch, die effektiven, monatlichen Gesamtkosten sind mit 19,90 Euro lediglich 13 Cent teurer als bei Lidl, was insgesamt für 99,54 von 100 möglichen Gesamtpunkten reicht. Da beide das Netz von Drei verwenden, bleibt es Ihnen überlassen, welchen Anbieter Sie präferieren.

Auf dem Bronzerang unseres virtuellen Treppchens geht es äußerst eng zu, denn gleich drei Anbieter schließen mit der exakt gleichen Gesamtpunkteanzahl von 83,58 ab. Sowohl der Tarif Surf Unlimited von Hot, als auch Unlimited Internet von S Budget Mobile sowie Vielsurfer von Tchibo Mobil tummeln sich auf dem dritten Platz. Alle drei erringen die Gesamtnote Sehr gut.

Dahinter befinden sich noch zwei weitere Anbieter, die mit der zweitbesten Note abschließen, während Red Bull Mobile ganz am Ende in erster Linie die Aktivierungsgebühr und die hohe, jährliche Servicepauschale zum Verhängnis wird.