Wie geht das? Smart Home

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Smart Home ist inzwischen in aller Munde. Inzwischen ist die eigentlich hochkomplexe Technologie für fast jeden Nutzer handhabbar und bezahlbar geworden. Mit relativ einfachen Mitteln ist auch in den eigenen vier Wänden der erste Schritt in die digitale Zukunft möglich. Wir zeigen Ihnen wie.

Das müssen sie wissen:

Am Anfang war der Router

Früher hatten Router in erster Linie nur eine Hauptaufgabe: Sie mussten vor allem die ankommenden Daten auf die angeschlossenen Endgeräte verteilen oder umgekehrt die ausgehenden Informationen dem World Wide Web anheimstellen.

Das ist allerdings lange her, inzwischen wissen wir alle, dass wir mit all den hübschen Nullen und Einsen noch sehr viel mehr anfangen können. Zum Beispiel Geräte ansteuern, die dafür geschaffen sind, bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Damit sind wir beim Thema Smart Home angelangt. Die Hersteller der Router haben sich auf diesen ­neuen Trend eingestellt und die Helferlein entsprechend konnektierbar gemacht. Auch neue Begriffe sind entstanden: Diese Helferlein werden inzwischen ganz gerne „Smart Home Gadgets“ genannt, die ganzen kleinen Zusatzgeräte, die mit dem Web verbunden sind, bestimmen nunmehr den Begriff „Internet of Things“ (kurz IoT). Es macht aber nichts, wenn Sie weiterhin den Terminus „die Dinger da“ verwenden.

Was Sie brauchen

Zunächst benötigen Sie einen Router, der in der Lage ist, die von Ihnen gewünschten Aufgaben zu erfüllen. Hierbei gibt es unterschiedliche Herangehensweisen: Einige Hersteller ­kreieren WLAN-Router, die dank einer Schnittstelle imstande sind, externe Geräte anzusteuern. Bekanntestes Beispiel ist der Hersteller AVM, der seinen FRITZ!Boxen eine DECT-Schnittstelle verpasst hat und dazu Gadgets wie Heizungsthermostate, schaltbare Steckdosen und vieles mehr im Portfolio hat. Die Geräte sind rasch verbunden und dank geeigneter App können Sie sogar unterwegs die Heizung regulieren oder Licht ein- und ausschalten, um mal triviale Beispiele zu nennen.

Andere Hersteller wiederum haben proprietäre Lösungen ersonnen, verkaufen Ihre Gadgets bevorzugt im Set und liefern einen eigenen Router mit dazu der, auf welchem Wege auch immer, mit Hauptrouter und Endgeräte wie Handy oder PC verbunden werden.

Auch das geht, die Lösungen sind sehr funktional, am Ende steht bei einigen Zeitgenossen indessen die Befürchtung, dass alsbald ein unansehnlicher Router-Park die Wand über dem TK-Anschluss ziert. Eine standardisierte Norm für alle Systeme scheint noch in weiter Ferne zu sein.

Stellen Sie sich einfach mal vor, Sie müssten für fünf unterschiedliche Geräte im Haushalt fünf unterschiedliche Steck­dosen vom Elektriker installieren lassen.

Reden statt tippen

Sprachassistenten – haben Sie dieses Wort schon einmal gehört? Dabei handelt es sich um kleine Helferlein, die ihre Anweisungen per gesprochenem Befehl entgegennehmen. Besonders bekannt ist der Amazon Echo, der unter dem geflügelten Wort „Alexa“ verbreitet ist.

Auch bei mir steht so ein Ding herum. Die Erkennungsrate der Sprachbefehle ist erstaunlich gut – die „charmanteste Büchse der Welt“ versteht (je nach physischer Kondition) Sprachbefehle mit bis zu zwei Promille Blutalkoholgehalt.

Allerdings ist eine solche Anschaffung häufig gar nicht nötig. Apple-Nutzer erfreuen sich an Siri, Besitzer von Android-Smartphones greifen zu dem Google Assistant und auch am Windows-PC bietet Cortana ihre Dienste an. Der Clou: All das lässt sich im Zusammenhang mit Smart Home Lösungen nutzen.

Nun zum Setup

Das war jetzt viel Theorie – wenn auch in sehr gestraffter Form. Kommen wir nun zur praktischen Umsetzung. Der erste Schritt wäre, zu überprüfen, was überhaupt schon im Haushalt vorhanden ist. Bisweilen ist es mehr, als Sie zunächst glauben. Haben Sie sich kürzlich einen neuen, topmodernen Fernseher angeschafft? Womöglich steht damit bereits die erste Smart-Home-Schnittstelle in Ihrem Wohnzimmer.

Dann gehen wir ferner davon aus, dass Sie als Leser dieses Magazins stolzer Besitzer eines Smartphones sind. Dieses und/oder einen PC werden Sie in jedem Fall für die Einrichtung und Steuerung benötigen. Danach kommen Sie allerdings nicht mehr um das Studium der Handbücher herum. Je nachdem, wie die Daten zwischen den einzelnen Geräten ausgetauscht werden, ist es erforderlich eine WLAN-, Bluetooth- oder sonstwie geartete Verbindung aufzubauen.

In der Praxis gehen Sie einfach vor, indem Sie die Gadgets je nach vorgesehenem Zweck installieren. In den meisten Fällen können das Nutzer mit etwas manuellem Geschick selbst erledigen, lediglich bei bestimmten Arbeiten (etwa die Installation von smarten Lichtschaltern) sollten aus Sicherheitsgründen versierte Fachleute, wie beispielsweise Elektriker hinzu gerufen werden.

Danach geht es ans Einrichten, das Endbenutzer in der Regel alleine absolvieren können. Alle Router und viele smarte Geräte bieten ein eigenes Backend an, das sich über jeden beliebigen Internet-Browser abrufen lässt. Üblicherweise ist es so, dass ein vollständig eingerichtetes System so lange dauerhaft erhalten bleibt, bis irgendwann einmal eines der Geräte ausgetauscht wird und WLAN- oder Bluetooth-Verbindungen neu hergestellt werden müssen.

Übung macht den Meister

Ist alles fertig eingerichtet, ist es an Ihnen, zu probieren, was überhaupt alles möglich ist. Bei dem vielfältigen Angebot mit unterschiedlichen Systemen und Systemarchitekturen ist es unmöglich, konkrete Hinweise zu liefern.

In der Regel genügt es, munter zu experimentieren. Kaputt können Sie nichts machen, wenn Sie mit den Einstellungen herumspielen. Oft genug sind diese auch deutlich erklärt und im Fall der Fälle bleibt immer noch die Möglichkeit, alles auf Werkeinstellungen zurückzusetzen.

Am Beispiel eines sehr trivialen FRITZ!Box-Aufbaus offenbart sich, wie auch schon einfache Systeme zunehmend flexibel sein können: Mit einem oder mehreren Heizungsthermostaten regeln Sie ferngesteuert die Raumtemperatur – lediglich die Installation und Einrichtung der AVM-App ist erforderlich. Die Raumtemperatur erhalten Sie von einer smarten Aufsatzsteckdose und können so bereits vor Ihrer Rückkehr die Raumtemperatur nach Ihren Wünschen regeln. An die Aufsatzsteckdose hängen Sie am besten eine Lampe, sodass Sie am späten Abend bereits vor dem Betreten Ihrer Wohnung Licht machen können. Für alle weiteren Verwendungsmöglichkeiten ist nun Ihre Fantasie gefragt. Neben Zusatzgeräten entwickeln die Unternehmen jetzt aktiv individuelle Software für intelligente Häuser.