Im Test: Nokia G42 5G

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Die Marke Nokia intensiviert mittlerweile seit mehreren Jahren ihre Bemühungen in puncto Nachhaltigkeit und Umweltschutz. So wird etwa auf ein Netzteil im Lieferumfang verzichtet und die Verpackung ist gänzlich frei von Plastik. Beim neuen Modell G42 5G geht Nokia noch einen Schritt weiter und hat das Phone so konstruiert, dass es der Nutzer bei Bedarf selbst reparieren kann. Passende Ersatzteile, Anleitungen und Werkzeuge werden von iFixit angeboten. Doch damit ist hinsichtlich Nachhaltigkeit noch nicht Schluss. Denn die Rückseite des in drei Farben (rosa, lila und grau) erhältlichen Smartphones ist aus wiederverwertetem Kunststoff gefertigt. Laut Hersteller wurde bei der Produktion des Gehäuses 65 Prozent recyceltes Plastik verwendet.

Display mit Schwächen

Das Display des Nokia G42 misst 6,56 Zoll in der Diagonale und stellt die Inhalte mit einer Auflösung von 720 x 1.612 Pixeln dar. Ein sehr niedriger Wert im Vergleich zu anderen Mittelklasse-Smartphones. Für die meisten potenziellen Käufer dürfte dieser Umstand jedoch kein Problem darstellen. Die Helligkeit des Bildschirms hingegen ist definitiv zu niedrig. Vor allem bei direktem Sonnenlicht ist es schwieriger, die dargestellten Inhalte abzulesen.

Darüber hinaus ist in puncto Performance das 220 Euro teure Nokia-Phone kein Überflieger. Der Snapdragon 480 Prozessor bietet zwar genügend Rechenleistung für eine Nutzung ohne längere Ladezeiten oder Ruckler bei alltäglichen Aufgaben. Bei Bedarf lässt sich zudem der 6 GB Arbeitsspeicher per Knopfdruck um 2 GB erhöhen. Mit anspruchsvolleren Applikationen wie etwa Videobearbeitungstools oder Games kommt das Gerät dennoch nur bedingt zurecht. Für Apps, Videos und sonstige Dateien steht den Nutzern ein Speicher in der Größenordnung von 128 GB zur Verfügung. Mithilfe einer microSD-Karte kann dieser auf bis zu 1 TB erweitert werden.

Finger auf den Power-Button
Der Power-Button an der rechten Gehäuseseite fungiert gleichzeitig als Fingerabdruckscanner. Dieser verrichtet zuverlässig seinen Dienst.

Licht an bei Schnappschüssen

Auf der Rückseite beherbergt das Nokia G42 eine 50 Megapixel Hauptkamera, eine 2 Megapixel Makrolinse sowie einen 2 Megapixel Tiefensensor. Die Qualität der Fotos und Videos ist gut, allerdings nur bei Tageslicht. In dunkleren Umgebungen sowie bei Zoom-Aufnahmen nimmt die Bildqualität jedoch merklich ab. Auch die 8-Megapixel-Kamera auf der Vorderseite ist gut genug für Videotelefonate oder Selbstporträts bei gutem Licht. Sie leidet aber unter dem gleichen Verlust an Details und etwas blass wirkenden Farben wie die Hauptkamera bei wenig Licht.

Glitzernde Rückansicht
Die Rückseite unseres rosafarbenen Testgeräts zieren zahlreiche kleine Partikel, die je nach Blickwinkel für einen glitzernden Effekt sorgen.

Großzügiger Energiespeicher

Laut Herstellerangaben liefert der Akku mit einer Kapazität von 5.000 mAh genug Energie für eine Laufzeit von bis zu drei Tagen. Dieser Wert ist allerdings nur bei sehr geringer Nutzung realisierbar. Trotzdem erweist sich der Energiespeicher als ausdauernd. In unserem Videolaufzeittest hielt er über 26 Stunden durch, bevor er wieder an die Steckdose musste. Geladen wird das Smartphone mit einer Leistung von maximal 20 Watt. Eine vollständige Aufladung nimmt etwas mehr als 140 Minuten in Anspruch.

Aufgeräumt
An der Unterseite ist neben dem USB-C-Anschluss und dem Lautsprecher auch ein 3,5 mm-Klinkenstecker für kabelgebundene Kopfhörer verbaut.

Purer Android-Genuss

Ab Werk wird das G42 mit Android 13 ausgeliefert. Bis auf ein paar vorinstallierte Anwendungen wie beispielsweise Netflix, Spotify und Booking.com kommen die Nutzer in den Genuss einer puren Android-Version ohne eine vom Hersteller überarbeitete Benutzeroberfläche. Die Drittanbieter-Applikationen lassen sich außerdem jederzeit problemlos deinstallieren.

Nokia verspricht für das Phone drei Jahre lang monatliche Sicherheitsaktualisierungen und zwei Android-Updates. Dies ist für ein selbst reparierbares Gerät unserer Meinung nach alles andere als üppig. Zahlreiche Hersteller wie etwa Samsung, Apple oder auch Fairphone sind in dieser Hinsicht wesentlich großzügiger.

Das Hauptargument für den Kauf eines Nokia G42 5G ist definitiv die Möglichkeit, dass man es mit etwas Geschick selbst reparieren kann. In Anbetracht des Kaufpreises von rund 220 Euro darf man von der verbauten Technik allerdings keine Wunderdinge erwarten. Wir hätten uns aber einen längeren Update-Zeitraum für die Software gewünscht. Philipp Lumetsberger (Chefredakteur)
ProsCons
Reparierbar
Solide Performance
Pure Android-Version
Maue Displayhelligkeit
Update-Garantie könnte wesentlich
länger sein
HerstellerNokia
ModellG42
Preis (Testgerät)
EUR 220
Android-Version13
CPU-Hersteller
Qualcomm
CPU-ModellSnapdragon 480 5G
CPU-Taktung
2 x 2.2 GHz + 6 x 1.8 GHz
GPU-Modell
Adreno 619
Arbeitsspeicher6 GB
Speicher intern128 GB
SD-Karte (max. Größe)1000 GB
Kamera (Haupt-/Front)50 / 8 MP
USB-PortUSB Typ-C
Bluetooth-Version5.1
WLAN-Standarda, b, g, n, ac
LTE
Fingerprintscanner
NFC
Abmessungen165 x 75.8 x 8.6 mm
Gewicht193.8 g
Akku-Kapazität
5000 mAh
Akku tauschbar
Laden (kabellos)
Schnelladen
Ladezeit 0-50 / 43 min**55 min
Ladezeit 0-100 / 116 min**
145 min
Laufzeit Browser / 706 min**
1317 min
Laufzeit Video /681 min**
1604 min
Laufzeit 3D-Spiel / 375 min**384 min
Display-Größe6.56 “
Display-Typ
IPS-LCD
Display-Auflösung1612 x 720 Pixel
Display-Pixeldichte269.13 ppi
Helligkeit Ø / 428 cd/m2* *471.89 cd/m2
Helligkeit (max) / 461 cd/m2* *500 cd/m2
Leistung(GeekBench 5) /1830*
1757
Grafik (GFXBench) / 2014*
4590
Display2,9
Speed (Leistung)
2,6
Speed (Hardware)4,2
Akku (Laufzeit)3,9
Akku (Hardware)5,5
Features4,8
Kamera4
Verarbeitung4
Design4

Gesamtnote*: Gut (70%)

Preis/Leistung: Gut

* Die Gesamtnote setzt sich wie folgt zusammen: Display 15 % – Speed (Leistungstest) 22 % – Speed (Hardware) 10 % – Akku (Laufzeit) 24 % – Akku (Hardware) 4 % – Features 4 % – Kamera 15 % – Verarbeitung 3 % – Design 3 %
** Mittelwert aller bisher getesteten Geräte