Refurbed, reBuy und Backmarket im Test: Generalüberholte Smartphones zum günstigen Preis

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Mit dem Kauf eines wiederverwerteten Telefons tun Sie der Umwelt etwas Gutes – doch tun Sie das auch für sich? Wir blicken einer Nischensparte in die Karten.

Die Zeiten, in denen man sein Handy über viele Jahre in Verwendung hatte, gehören der Vergangenheit an. Der Wunsch, immer das neueste und beste Smartphone zu besitzen, ist omnipräsent und führt dazu, dass immer mehr Geräte bereits nach kurzer Einsatzzeit zu einem lästigen Anhängsel, ja beinahe zu Elektroschrott verkommen.

Aus dieser Problematik ist in den letzten Jahren der Smartphone-Markt um eine Sparte reicher geworden. „Refurbished“ lautet die Bezeichnung für Geräte, die wiederverwertet und nach einer Generalüberholung preisgünstig verkauft werden. In der Regel werden die zurückgenommenen Geräte auf Herz und Nieren geprüft und bestimmte Verschleißteile ausgetauscht. In erster Linie betrifft dies den Akku und das Display. Danach wird dem Gerät neues, unbenutztes Zubehör beigepackt und die Ware geht, zumeist im neutralen Karton, erneut in den Handel. Zahlreiche Onlinehändler buhlen um die Gunst der Sparfüchse beim Smartphonekauf und verleihen den verlockenden Angeboten durch den Verweis auf die positive Ökobilanz ihrer Sparte einen gewissen Nachdruck.

Dieser verfehlt seinen Zweck keinesfalls: Recycelte Geräte boomen – und an sich spricht auch relativ wenig gegen ein wiederverwertetes Smartphone. Im Vergleich zum Neupreis können gut und gerne 50 Prozent eingespart werden. Außerdem lassen sich die CO2-Emissionen langfristig reduzieren und Käufer erhalten in der Regel eine vollwertige Garantie auf ihren Kauf. Ein Minuspunkt, den die Händler jedoch nicht beeinflussen können, ist die Tatsache, dass Geräte-Updates nur für einen bestimmten Zeitraum vom Produzenten angeboten werden. Bei Android-Geräten ist spätestens drei Jahre nach dem Erscheinungsdatum Schluss, Apple-Geräte werden hingegen bis zu fünf Jahre mit Updates versorgt. Dies könnte mitunter auch ein Grund sein, warum iPhones mit Abstand die beliebtesten Geräte sind, die in einem „Refurbished“-Store gekauft werden. Mit einem Telefon aus zweiter Hand lassen sich doch einige Euros sparen. Ein weiterer Grund ist sicher auch der hohe Geräte-Neupreis, der nur langsam fällt und der für Wiederverkäufer einen attraktiven Werterhalt bietet.

Gutes Gesamtpaket

Doch keine Geldersparnis und kein ökologischer Grundgedanke wiegen eine mangelnde Gerätequalität auf. Daher ist gerade dieser Aspekt immer noch der wichtigste Fürsprecher eines recycelten Smartphones gegenüber eines Gebrauchten. Nur wenn das Gehäuse wenige und vor allem vernachlässigbare Gebrauchsspuren besitzt, der Akku entweder getauscht wurde oder nur selten in Gebrauch war und auch das Display beim Anblick Freude bereitet, dann hat der Käufer das Gefühl, mit dem Smartphone einen guten Griff gemacht zu haben.

Unter diesem Gesichtspunkt haben wir drei Anbieter gebrauchter Smartphones unter die Lupe genommen. Wir werfen einen kritischen Blick auf ihr Sortiment, begutachten den Webauftritt und die Preisstruktur. Außerdem haben wir bei einem Anbieter eine Testbestellung vorgenommen und wir ließen uns sogar zwei Geräte direkt in die Redaktion schicken. Sind die Geräte überzeugend? Wie ist der äußere Zustand der Telefone? Wie sieht es mit dem Zubehör aus? Fragen, denen wir auf den Grund gegangen sind und deren Auflösung Sie auf den nächsten Seiten präsentiert bekommen. Wir klären Sie darüber auf, ob sich ein Smartphone aus zweiter Hand nicht nur für den Verkäufer, sondern auch für Sie lohnt.

Statistik

An diesen Statistiken sehen Sie deutlich, dass Telefone von Apple weitaus weniger von Wertverlust betroffen sind, als Geräte der Konkurrenz. Während Apple-Geräte nach zwölf Monaten im Gebrauch noch mehr als die Hälfte ihres Wertes halten konnten, müssen Geräte von Samsung schon mehr als 60 % ihres Kaufpreises einbüßen. Auf den Plätzen folgen Google, LG und Huawei.

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