Wohnzimmer, Küche & CO: alles wird intelligent
Egal ob Miele, Samsung oder LG: Mehr und mehr Hersteller von Haushaltsgeräten entdecken das Thema „Smart Home“ für sich.
Wer dabei natürlich nicht fehlen darf: Alexa.
Wer von „Smart Home“ spricht, denkt in den meisten Fällen an Produkte wie eben „Alexa“, die Hue-Lampen von Philips oder Gesamtlösungen wie jene von Loxone. Auch Hersteller von Routern und Powerline-Produkten wie Devolo oder AVM oder von Steckdosen und Heizkörperthermostaten (Bosch, TP-Link) haben den Begriff in den letzten Jahren für sich entdeckt. Mit „HomeMatic“, „Magenta Smart Home“ oder „A1 Smart Home (in Österreich) gibt es außerdem fertige Lösungen, die sämtliche Einsatzfelder abdecken – oft aber einen monatlichen Obolus nach sich ziehen. Wer mag, hat aber jederzeit die Chance, zumindest die Basics „smart“ zu machen. In einer Mietwohnung fallen ein paar hundert Euro an, um Licht, Heizung und Steckdosen aufzurüsten und noch ein paar Hunderter mehr, wenn es auch noch ein smarter Staubsauger oder eine vollautomatische Kaffeemaschine sein soll.
Haushalt 2.0
Es gibt allerdings noch eine weitere Sparte, die sich regen Zulaufs erfreut. Das große Thema bei den großen Konzernen: der Haushalt. Themen wie Komfort, Beleuchtung und Automatisierung sind zu einem großen Teil bereits besetzt, weshalb mittlerweile Kühlschränke und Waschmaschinen in den Fokus rücken. Diese Produkte werden nicht allzu oft gewechselt und standen deshalb lange Zeit nicht im Fokus. Wer sich als Einsteiger mit dem Thema „Smart Home“ beschäftigt, wird sich wohl erstmal die Basis zulegen, das WLAN aufrüsten und einen smarten Lautsprecher mit Alexa-Integration anschaffen – aber nicht gleich mehrere tausend Euro in die Kücheninfrastruktur investieren.
Alle an Bord
Mit Samsung, LG und Miele setzen aber einige Big Player bereits verstärkt auf die Vernetzung der klassischen Haushaltsgeräte. Auch Bosch ist hier zu nennen, beispielsweise mit dem „KGN36HI32“. Der Name ist so sperrig wie der Kühlschrank schlau: Zwei Kameras schicken laufend Bilder des Inhalts an das Smartphone oder Tablet, während sich verschiedene Sensoren darum kümmern, dass das Klima stets optimal bleibt. Samsung geht noch ein paar Schritte weiter und verpasst der Tür des „Family Hub“ getauften Kühlschranks gleich ein 21,5 Zoll-Display. Dieses zeigt beispielsweise den Familienkalender, das aktuelle Wetter und natürlich eine digitale Einkaufsliste an. Drei Kameras schießen auch hier jedes Mal, wenn die Tür geschlossen wird, ein Foto des Innenbereichs. Dieser lässt sich dann über eine eigene App immer und überall einsehen. Bosch nennt das Ökosystem schlicht „Home Connect“, Miele auch recht simpel „Miele@Home“, während LG sich für den Beinamen „ThinQ“ und Samsung sich für „SmartThings“ entschieden hat. Alle benennen damit die gleiche Idee: Jedes Gerät im Haushalt soll möglichst selbstständig mit seiner Umwelt und dem Nutzer kommunizieren – und in vielen Fällen per Zuruf bedienbar sein. Auf diese Weise kann man die Temperatur des Kühlschranks abfragen und verschiedene Modi starten.
Digitale Haushaltshilfe
Vorteile bringen die neuen Features auch bei der Wäsche. Zwar wird es noch eine Weile dauern, bis wir das dreckige T-Shirt einfach in den Wäschekorb werfen und am nächsten Tag fertig im Schrank finden, der Weg geht aber in diese Richtung. Bislang hilft die Waschmaschine per App bei der Dosierung des Waschmittels und meldet sich, wenn die Wäsche fertig ist. Auch hier ist eine Alexa-Integration bei einigen Herstellern bereits möglich. LG wiederum zeigt, dass sich Klassiker auch neu erfinden lassen: Die „TwinWash“ besteht aus einer normalen Waschmaschine und einer kleineren Variante für eine etwaige zweite Waschladung.
SMART-HOME-Markt wächst Stark
Der Markt für Smart-Home-Produkte wird in den nächsten Jahren stark wachsen, von rund 33,4 Milliarden weltweitem Umsatz im Jahr 2017 auf geschätzte 112,8 Milliarden im Jahr 2022. Pro Jahr soll der Umsatz im Schnitt um etwa 27 Prozent steigen.
Wichtige Befehle
- „Alexa, sage RoboVac, er soll die Reinigung starten.“
- „Alexa, schalte den Turmventilator ein.“
- „Alexa, öffne Qbo und mach mir einen Espresso.“