Im Test: OnePlus Nord 2 5G

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Neues aus dem Norden

Bereits im vergangenen Jahr hat OnePlus den jahrelang etablierten Weg, in erster Linie die Oberklasse zu bedienen, verlassen und fertigt nun neben den Highend-Geräten auch welche für die Mittelklasse. Das OnePlus Nord wurde geboren und eingeführt, rund zwölf Monate später bekommt es einen Nachfolger. Die Kreativabteilung hatte nicht viel zu tun, der Name OnePlus Nord 2 5G liegt auf der Hand, setzt aber zumindest keine sinnlosen Marketing-Stunts in Szene.

Bereits ein erster Blick auf die technischen Daten legt offen, dass der eingeschlagene Weg, mit der Nord-Serie auch Leute ins Boot zu holen, die keine 1.000 Euro für ein modernes und potentes Telefon ausgeben wollen, weitergegangen wird. So arbeitet im Geräteinneren erstmals ein MediaTek Dimensity 1200 AI Prozessor, der in der Anschaffung wohl günstiger ist als die namhafte Konkurrenz von Qualcomm. Da dennoch ansprechende Leistungswerte in den diversen Benchmark-Tests ermittelt wurden, kann dies keinesfalls negativ angekreidet werden, erwählen wollen wir es dennoch.

OnePlus klebt Ihnen eine: Werksseitig ist am Nord 2 eine Displayschutzfolie angebracht. Und wir garantieren Ihnen: Sie schaffen es selbst nicht präziser und unauffälliger. Überlegen Sie daher lieber zweimal, falls Sie die Folie wirklich entfernen wollen.

Druckbetankung mit 65 Watt

Wenn wir schon bei den Leistungswerten sind: Knapp 15 Stunden hielt der 4.500 mAh große Akku in unserem Browsertest durch, Videos abspielen können Sie mit dem Nord 2 sogar 21 Stunden. Gute Werte, wenngleich keine Bestmarken. Dafür benötigt die Batterie auch nur 30 Minuten, um wieder vollständig aufgeladen zu werden. Dieser Topwert wird allerdings nur mit dem mitgelieferten 65 Watt-Netzteil erreicht. Wer das Nord 2 hingegen auf eine Qi-Ladeschale legt, der wird enttäuscht. Wie auch schon der Vorgänger (und jedes OnePlus-Telefon vor der 8er-Serie) lässt sich das 2021er-Modell nicht kabellos aufladen. Diese Funktion spart der Hersteller gerne ein und wenn wir vor der hypothetischen Wahl zwischen Qi-Laden und der Beigabe des Powernetzteils stünden, würden wir uns definitiv für Zweiteres entscheiden. Wer lässt das Telefon schon gerne stundenlang auf einer Matte liegen, wenn es in 20 Minuten am Kabel genug Strom für den ganzen Tag ziehen kann?

Das Bedientempo auf OnePlus-Geräten ist seit jeher ein Highlight, das hat sich auch beim Nord 2 nicht geändert. Das darauf laufende Android 11 mit OxygenOS-Überzug läuft nicht nur stabil, sondern auch sehr flott. Damit meinen wir nicht nur das Starten von Apps und so gut wie keine Lade- und Wartezeiten, sondern auch den Wechsel zwischen Apps oder den Einstellungen hin zum Homescreen. Seinen Teil zur rasanten Nutzererfahrung trägt auch das hochwertige Display bei, welches dank 90 Hertz Bildwiederholrate ebenfalls sehr flüssig rüberkommt. Generell müssen wir dem 6,43 Zoll großen AMOLED-Bildschirm, der mit 2.400 x 1.080 Pixeln auflöst, ein sehr gutes Zeugnis ausstellen. Zwar ist dieser nicht ganz so hell als der Vorgänger (495 Candela beim Nord 2, 529 beim Nord aus 2020), abgesehen davon überzeugt dieser jedoch mit starkem Kontrast und satten Farben. Und Bildinhalte lassen sich auch bei direkter Sonneneinstrahlung ohne Probleme ablesen.

Keine großen Schwächen

Im Display untergebracht ist auch der optische Fingerabdruckscanner, der gut positioniert wurde und das Nord 2 zu jedem Zeitpunkt zügig entsperrte. Die etwas zu dicken Displayränder sind vernachlässigbar, dafür passieren keine Fehleingaben aufgrund eines abgerundeten Bildschirms, der in den Rand übergeht.

Apropos Rand: links befindet sich die Lautstärke-Taste, rechts der Powerbutton sowie die OnePlus-typische Taste, mit der schnell zwischen Klingelton-, Vibrations- und Lautlos-Modus gewechselt werden kann. An der Unterseite können Sie die SIM-Karte einsetzen, das Nord 2 ist außerdem Dual-SIM-fähig, die Möglichkeit der Speichererweiterung mittels Mikro-SD-Karte fehlt allerdings. Aufgeladen wird mittels USB-C, allerdings ist der verbaute 2.0-Standard nicht mehr wirklich zeitgemäß. Die Stereospeaker sorgen für ordentlichen Klang, wenngleich damit natürlich keine Gartenparty beschallt werden kann.

Bleib der Linie treu: Der für OnePlus-Geräte typische Schalter für den Wechsel zwischen den Modi für Klingelton, Vibrationsmodus und Lautlos, darf auch im Nord 2 nicht fehlen. Ein solches Merkmal finden wir in der Smartphone-Welt sonst nur noch in den iPhones mit dem Mute-Switch.

Kommen wir zur Kamera. Das Triplesetup, welches aus einer 50-Megapixel-Hauptlinse sowie je einem Sensor für Ultraweitwinkel- (8 Megapixel) und Monochrome-Aufnahmen (2 Megapixel) besteht, offenbart bei guten Lichtbedingungen kaum Schwächen. Wird die Umgebungsbeleuchtung allerdings weniger, leiden auch die Ergebnisse etwas darunter. Da wir aber nicht Äpfel mit Birnen vergleichen wollen, sind die geschossenen Fotos schon in Ordnung. Dennoch hat so mancher Konkurrent im vergleichbaren Preisniveau minimal die Nase vorne.

Bullige Bullaugen: Längst vorbei sind die Zeiten, wo OnePlus sein Kamerasetup zentriert angebracht hat und das Gerät einigermaßen wackelfrei auf dem Tisch lag. Scheinbar ist im Gehäuse auf der linken Seite mehr Platz als in der Mitte, dafür sorgen die hervorstechenden Linsen für merkbares Kippeln.

Auch wenn immer mehr Hersteller darauf verzichten, so fehlt uns dennoch ein Klinkenanschluss und auch eine IP-Zertifizierung sucht man in den technischen Daten vergeblich. In den letzten Jahren wurde seitens OnePlus jedoch immer betont, dass man sich lediglich die Zertifizierung gespart, das Telefon dennoch nach den Gesichtspunkten Wasser- und Staubresistenz gefertigt habe.

OnePlus hat mit dem Nord 2 wieder eine runde Sache abgeliefert. Der chinesische Konzern, der erst vor wenigen Monaten mit Oppo fusionierte, ließ bereits verlautbaren, dass die Marke OnePlus bestehen würde – und bei solch soliden Geräten wie dem hier getesteten Mittelklasse-Phone wären sie auch schön blöd, das nicht zu tun. Das Nord 2 wird seine Interessenten und auch Käufer finden.Christoph Lumetzberger (Chefredakteur)
ProsCons
sehr schnelle Ladezeit, hervorragendes Display, pfeilschnelles und sauberes Androidkeine IP-Zertifizierung, kein kabelloses Laden, Speicher nicht erweiterbar

Specs

Abmessungen158.9 x 73.2 x 8.3 mm
Gewicht189 g
Preis (aktuell)499 €

Ausstattung

BetriebssystemAndroid 11
Prozessor & KerneMT6893 1200 5G / 4 x 2.7 GHz + 4 x 2.0 GHz
GrafikeinheitMali-G77 MC9
RAM12 GB
Interner Speicher256 B
microSD (maximal)
Kamera (Haupt/Front)50 / 32 MP
USB-AnschlussUSB Typ-C
Bluetooth5.2
LTE: ja WLAN: a, b, g, n, ac
Fingerabdrucksensor: jaNFC: ja

Akku & Laufzeiten

Akku – Größe4500 mAh
Akku tauschbarnein
Drahtlos ladennein
Schnellladenja
Ladezeit 0-5012 min / *47 min
Ladezeit 0-10030 min / *121 min
Laufzeit Browser890 min / *650 min
Laufzeit Video-Streaming1250 min / *530 min
Laufzeit 3D-Spiel367 min / *312

Display

Größe6.43″
TypAMOLED
Auflösung2400 x 1080 Pixel
Pixeldichte409.3 ppi
Helligkeit Ø 389.11 cd/m2 / *424 cd/m2
Helligkeit (max)495 cd/m2 / *449 cd/m2

Leistungs-Check

Leistung ¹: 12516 / *3921
Grafik ²: 9852 / *1189

¹GeekBench 4 Multicore ²GFXBench T-Rex Offscreen
*Mittelwert aller bisher getesteten Geräte

Testergebnis

Display4.3
Speed ( Leistungstest)5
Speed (Hardware)4.8
Akku (Laufzeit)4.5
Akku (Hardware)4.3
Features4.4
Kamera 4.5
Verarbeitung5
Design4

Von möglichen 5 Punkten

Gesamtnote: SEHR GUT (92%)*

Preis/Leistung: Gut

*Die Gesamtnote setzt sich wie folgt zusammen:

Display 15 % – Speed (Leistungstest) 22 % – Speed (Hardware) 10 % – Akku (Laufzeit) 24 % – Akku (Hardware) 4 % – Features 4 % – Kamera 15 % – Verarbeitung 3 % – Design 3 %