Die besten eBook-Reader im Test – Plus: Die besten Apps für das Smartphone und Tablet

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Woher Bücher nehmen?

Der größte Vorteil digitaler Inhalte liegt auf der Hand: Der Weg in die Buchhandlung oder zumindest zum Kiosk um die Ecke entfällt. 82 Prozent von 506 Befragten nannten schon 2017 die ständige Verfügbarkeit als Hauptkaufgrund für ein E-Book. 69 Prozent schlugen zu, weil sich neuer Lesestoff schnell beziehen lässt.

Viele Möglichkeiten

Dafür stehen verschiedene Portale zur Verfügung, mit unterschiedlichen Inhalten und Bezahlsystemen. Bei Readly und read.it beispielsweise schließen Sie ein Abonnement ab, haben dafür aber auch unbeschränkt Zugriff auf die verfügbaren Magazine und Publikationen. Google wiederum bietet über den „Play Books“-Ableger tausende Bücher an, die Sie wie gewohnt einzeln erstehen können. Daneben versuchen zahlreiche andere Anbieter, ein Stück vom Kuchen zu bekommen, beispielsweise Thalia, oder die Seiten ­ebook.de und bücher.de.

Wir haben uns nachfolgend vier größere Dienstleister angesehen, die sowohl Magazine als auch Bücher zum digitalen Download anbieten. Im Anschluss finden Sie dann die E-Reader-Tests.

Readly – Der Platzhirsch im Check

Readly Magazine und Zeitungen
Readly Magazine und Zeitungen
Entwickler:
Preis: Kostenlos

Readly gibt es seit 2014 in Deutschland. Der Anbieter kann also ruhigen Gewissens als alter Hase auf dem Markt bezeichnet werden. Das zeigt sich auch im Umfang: Über 4.000 Titel finden Sie in der Magazin-Datenbank, von A wie „ADAC Reisemagazin“ bis Z wie „Zeit für mich“. Über die Qualität der einzelnen Titel kann diskutiert werden, angesichts der schieren Menge an Magazinen dürfte aber für jeden Leser etwas Passendes dabei sein.

Nicht ohne Registrierung

Nach der erstmaligen Registrierung (das geht auch über Facebook) können Sie bis zu fünf Profile anlegen. Das heißt, jedes Familienmitglied hat ein eigenes digitales Bücherregal, bezahlt wird aber nur ein Account. In der App selbst können Sie dann oben rechts nach bestimmten Inhalten suchen, sich aber auch Magazine empfehlen lassen beziehungsweise nachsehen, welche Titel andere Nutzer im Moment gerne lesen. Damit Sie auch unterwegs Ihre Magazine lesen können, hat Readly einen Offline-Modus integriert. Das heißt, Sie können Magazine auch einfach herunterladen, physisch auf dem Smartphone oder Tablet speichern und dann auch ohne aktive Internetverbindung jederzeit lesen. Übrigens: Auch zahlreiche Zeitungen sind bei Readly erhältlich. Der frühmorgendliche Weg zum Kiosk kann künftig also auch entfallen.

Wir sind übrigens mit dem SMARTPHONE Magazin und ausgewählten Sonderheften auch auf Readly vertreten.

+riesige Auswahl, ein Preis für alle Inhalte, mehrere Profile
Speziellere Themen nur sehr wenig vertreten

Note: SEHR GUT

Abonnement notwendig  // Kosten pro Monat: 9,99 EUR // 5 Profile, über 4.060 Magazine // Offline-Modus // Erstes Monat 0,99 Euro // geräteübergreifend // readly.com

read.it – Die kostenlose Magazin-Alternative

read-it: Zeitungen & Magazine
read-it: Zeitungen & Magazine
Entwickler:
Preis: Kostenlos

Im Prinzip funktioniert read.it ähnlich wie Readly. Die App präsentiert ebenfalls ausgewählte Magazine und Zeitungen, insgesamt mehr als 670 verschiedene Titel. Lob verdient die Registrierung: Wer sich direkt über Facebook anmeldet, hat innerhalb weniger Sekunden kostenlosen Zugriff auf sämtliche Inhalte. read.it lässt sich auch ohne Abonnement nutzen, zeigt dann allerdings Werbung in Form von Videos an. Das stört anfangs nicht, nervt mit der Zeit dann aber doch ein wenig. Die werbefreie Variante kostet 9,99 Euro für das Magazin-Abo samt Online-Zeitungen (mit Werbung) und 19,99 Euro wenn Sie die Zeitungen auch herunterladen und ohne Werbung genießen möchten.
Die App ließ im Test keine Wünsche offen, ist übersichtlich aufgebaut und sollte auch Erstnutzer vor keine Herausforderungen stellen. Preislich ist das Readly-Angebot allerdings attraktiver.

Wir sind übrigens mit dem SMARTPHONE Magazin und ausgewählten Sonderheften auch auf Readly vertreten.

+Das Angebot ist okay, App und PC-Software funktionieren einwandfrei
Die Werbung in der kostenlosen Variante nervt recht schnell

Note: SEHR GUT

Abo oder Werbung  // Kosten pro Monat: 9,99/19,99 EUR // über 640 Zeitungen&Magazine // Anmeldung optional // Offline-Modus (Abo) // keine Werbung (Abo) // geräterübergreifend // www.myreadit.com

Google Play Books – Die größte Online-Bibliothek der Welt

Google Play Bücher
Google Play Bücher
Entwickler:
Preis: Kostenlos

Google digitalisiert schon seit Jahren Bücher, mit dem Ziel, das darin enthaltene Wissen weltweit verfügbar zu machen. Für Otto Normal-Nutzer ist vorrangig aber der digitale Bookshop nützlich, lassen sich dort doch zigtausende Bücher in der digitalen Version erwerben. Auch unzählige kostenlose Bücher bietet Google an, für den Download ist aber jedenfalls die Hinterlegung einer Kreditkarte erforderlich. Sowohl die App als auch das Online-Portal sind hervorragend aufgebaut, etwas anderes ist von Google aber auch nicht zu erwarten. Für Buchfreunde auf jeden Fall eine Top-Anlaufstelle für den digitalen Erwerb der Lieblingsschmöker.

+Tausende Bücher, direkt über den Play Store erwerbbar, kostenlose Produkte
eine Kreditkarte muss zwingend hinterlegt werden

Note: SEHR GUT

Einzelkauf (kei Abo) // tausende Bücher // übersichtlicher Aufbau // kostenlose Angebote // geräteübergreifend // Google-Account notwendig // play.google.com/books

amazon – Tausende Bücher für den Kindle

Amazon Kindle
Amazon Kindle
Entwickler:
Preis: Kostenlos

Wer einen Kindle sein Eigen nennt, wird wohl den größten Teil der Bücher direkt über Amazon beziehen. Hunderttausende digitale Werke warten dort darauf, entdeckt zu werden. Die Browserseite ist dennoch übersichtlich: Amazon setzt auf zahlreiche Filtermöglichkeiten, personalisierte Empfehlungen und Nutzerbewertungen. Auch die Spiegel-Bestsellerliste ist unter anderem eingebunden. Wer mag, kann natürlich auch direkt über den Kindle nach neuem Lesestoff Ausschau halten. Übrigens: Amazon bietet viele Werke auch als Hörbuch an.

+tausende Bücher, schneller Prime Versand, praktische Bestsellerlisten
Kreditkarte notwendig, spezielles Dateiformat nur für Kindle-Modelle

Note: SEHR GUT

Einzelkauf (kein Abo) // riesige Auswahl // auch Hörbücher verfügbar // direkt über den Kindle shoppen // Bestsellerlisten // physih und digital // amazon.de

Calibre

Ihre ganz persönliche digitale Bibliothek erstellen Sie mit „Calibre“. Die kostenlose Software für PC und Mac hilft Ihnen dabei, Ihre eBooks zu organisieren, anzusehen, wenn notwendig zu konvertieren (in ein anderes Dateiformat) und sogar bei der Synchronisierung mit Ihrem E-Reader.


Buchempfehlungen

Philipp Lumetsberger (Redakteur): Das zuletzt von mir gelesene Buch „Es gab nie einen schöneren März“: 1938. Dreißig Tage bis zum Untergang von Gerhard Jelinek ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Der Autor beleuchtet darin jene Geschehnisse aus Österreich und aller Welt, die sich in diesen Tagen abspielten.

Christoph Lumetzberger (Redakteur): Aktuell lese ich das Buch “Football Leaks” von Spiegel-Redakteur Rafael Buschmann. Für mich als Fußball-Fanatiker ist dieses Machwerk ein äußerst spannendes, wenngleich auch beklemmendes Zeitdokument, welches die schmutzigen Machenschaften von FIFA, UEFA und Co. ans Licht bringt. Buschmanns Informationen kommen von einem Insider, der dem Journalisten tausende geheime E-Mails, Protokolle und Dokumente zugespielt hat.
Oliver Janko (Chefredakteur): Empfehlenswerte Bücher hätte ich einige, eine Wahl zu treffen war nicht einfach. Ich habe mich für das Buch „Um Leben und Tod“ von Henry Marsh entschieden, das habe ich zuletzt ausgelesen. Henry Marsh ist ein bekannter englischer Gehirnchirurg, der mittlerweile den Ruhestand genießt. In seinem Buch wirft er einen Blick zurück auf seine Karriere, zeichnet seine spannendsten Krankheitsfälle nach und verrät, wie es ist, tagtäglich mit dem Tod konfrontiert zu werden. Toll geschrieben, stets spannend und mit der notwendigen Portion Humor. Das Buch ist übrigens auch für den Kindle erhältlich.