Die Uhrzeit erfahren, das Licht dimmen, Musik abspielen oder auch Rezepte für eine leckere Mahlzeit in Erfahrung bringen. All das und viel mehr ist heutzutage per Sprachbefehl möglich. Durch die Verknüpfung mit den virtuellen Sprachassistenten werden die speziell fürs Eigenheim konzipierten Lautsprecher immer smarter.
Fünf wichtige Systeme
Neben dem virtuellen Sprachassistenten Alexa des Versandriesen Amazon gibt es mit dem Google Assistant, Siri von Apple, Samsung Bixby und Microsoft Cortana weitere intelligente Alltagshelfer. Alexa zählt nicht nur zu den bekanntesten, sondern ist auch in der Lage, eine Vielzahl an unterschiedlichen Geräten zu steuern. Die Palette reicht dabei von Saugrobotern über Glühbirnen bis hin zu TV-Geräten. Darüber hinaus hat Amazon mit Alexa einen smarten Assistenten kreiert, der nicht nur in den hauseigenen Echo-Lautsprechern zum Einsatz kommt, sondern auch in verschiedenen smarten Lautsprechern und intelligenten Smart-Home-Geräten integriert ist.
Wir haben uns den Markt für Alexa-Lautsprecher genauer angesehen und die folgenden Modelle einem intensiven Test unterzogen.
So haben wir getestet
Klangqualität 50 %
Für die Beurteilung der Klangqualität haben wir mehrere Kollegen aus unserer Redaktion zu einem Hörtest gebeten. Sie bewerteten dabei den Klang der einzelnen Lautsprecher bei der Musik- und der Sprachwiedergabe. Zusätzlich wurde mithilfe eines Schallmessers die Maximallautstärke ermittelt.
Spracherkennung 20 %
In dieser Kategorie haben wir überprüft, wie gut die einzelnen Testkandidaten Sprachbefehle verstehen und wie lange sie benötigen, um darauf zu reagieren. Hierfür haben wir fünf verschiedene Befehle vorab festgelegt.
Bedienung und Alltagstauglichkeit 10 %
Bei diesem Punkt haben wir darauf geachtet, wie lange der Einrichtungsprozess dauert und ob dieser einfach zu bewerkstelligen ist. Außerdem wurde der Stromverbrauch ermittelt und auch die dazugehörige App hinsichtlich Funktionalität geprüft.
Design & Anschlüsse 20 %
Wie ist das optische Erscheinungsbild der einzelnen Modelle? Ist der Lautsprecher hochwertig verarbeitet? Welche Anschlussmmöglichkeiten bieten die einzelnen Testkandidaten? Die Antworten auf diese Fragen bildeten die Bewertungsgrundlage für diese Teilkategorie.
Der Eigenbau
Amazon Echo Dot (4.Gen.)
Amazon hat nicht nur das Alexa-System entwickelt, sondern unter der Bezeichnung Echo auch gleich die dazu passende Hardware. Mittlerweile sind die Echo-Lautsprecher in unterschiedlichen Ausführungen – von klein bis groß, mit oder ohne Bildschirm – und bereits in der vierten Generation erhältlich.
Für unseren Test wurde uns ein Echo Dot in der „Herr der Ringe“-Edition zur Verfügung gestellt, der nur für einen kurzen Zeitraum erhältlich war. Auch wenn er sich optisch von dem gewöhnlichen Modell unterscheidet, technisch gibt es keinerlei Differenzen.
Die Ersteinrichtung und Inbetriebnahme über die Alexa App stellte keinerlei Herausforderung dar und war im Handumdrehen erledigt. Auch die Erkennung unserer Testsprachbefehle überzeugte auf ganzer Linie.
Preis: 100,84 €
Elegante Luxusvariante
Sonos One
Der Alexa-fähige Lautsprecher One des auf Soundsysteme spezialisierten Herstellers Sonos konnte in puncto Klangqualität unsere Testhörer mit Abstand am meisten überzeugen. Das optische Erscheinungsbild ist schlicht und dennoch modern gehalten. So sind etwa die Kanten des Lautsprechers abgerundet. Die glatte Oberseite dient als Touchfeld für Lautstärkeregelung, Stummschaltung usw. und reagiert äußerst präzise auf Berührungen. Darüber hinaus ist das intelligente Gadget exzellent verarbeitet.
Die dazugehörige App ist klar strukturiert und erlaubt etliche individuelle Anpassungsmöglichkeiten. Insgesamt ist sie etwas komplexer als die Anwendungen der anderen Testprobanden. Auf Sprachbefehle reagiert der Sonos-Lautsprecher zügig und präzise und er liefert im Handumdrehen eine Antwort oder führt die gewünschte Aktion aus.
Warum Sonos bei seinem smarten Lautsprecher, auf die Möglichkeit einer Verbindung via Bluetooth verzichtet, ist uns allerdings ein Rätsel.
Preis: 229,-
Auffälliges Design
Marshall Uxbridge Voice
Dass das britische Unternehmen Marshall für seine Gitarrenverstärker bekannt ist, wird auch an dem smarten Lautsprecher mit dem etwas sperrigen Namen Uxbridge Voice deutlich. Er sieht einem solchen Verstärker nämlich zum Verwechseln ähnlich, wenngleich der smarte Lautsprecher wesentlich kleiner ist.
Erwähnenswert ist an dieser Stelle auch das automatische Abspielen eines Gitarrenriffs nach dem Einschalten, welches signalisiert, dass der Lautsprecher betriebsbereit ist.
Auf der Oberseite des Geräts befinden sich die Bedientasten, mit denen sich beispielsweise die Lautstärke ändern oder die eingebauten Mikrofone ein- bzw. ausschalten lassen. Außerdem können per Knopfdruck die Höhen und Bässe individuell angepasst werden.
Im Vergleich zum Echo-Lautsprecher reagiert der Marshall-Lautsprecher in etwa eine Sekunde langsamer auf Sprachbefehle.
Preis: 220,-
Akku – Speaker
Bang & Olufsen Beosound A1 (2. Gen.)
Unser Testkandidat Beosound A1 ist der einzige Vertreter, der mit einem Akku ausgestattet ist und somit für den Betrieb keine permanente Stromversorgung benötigt. Eine vollständige Akkuladung reicht bei moderater Lautstärke für bis zu 18 Stunden. In etwa 2,5 Stunden benötigt der Energiespeicher an der Steckdose, bis er wieder vollständig mit frischer Energie gefüllt ist.
Etwas ungewöhnlich finden wir, dass der Hersteller auf ein WLAN-Modul verzichtet. Die Nutzung von Alexa funktioniert deshalb lediglich via Bluetooth über das Smartphone. Dieser Umstand hat allerdings einen Nachteil: So muss sich der mobile Alltagsbegleiter immer in der näheren Umgebung des Bang & Olufsen Lautsprechers befinden, damit Alexa genutzt werden kann.
Telefonröhre
Gigaset Smart Speaker L800HX
Der auf den Namen L800HX getaufte Lautsprecher aus dem Hause Gigaset weist rein optisch eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Amazon Echo der ersten Generation auf. Die dazugehörige Smartphone-App ist sehr einfach gehalten und bietet vergleichsweise wenige Funktionen. Sprachbefehle erkennt das Gerät zwar sehr zuverlässig, allerdings benötigt es mehrere Sekunden, bis eine Antwort erfolgt oder die gewünschte Aktion ausgeführt wird.
Besonders praktisch ist die integrierte Telefon-Funktion, mit der Sie per Sprachbefehl Anrufe tätigen bzw. annehmen können.
Das Gesamtergebnis
Testsieger
Mit einem deutlichen Vorsprung konnte sich der Sonos One den Gesamtsieg in unserem Vergleichstest sichern. Mit einem Ergebnis von 93 Prozent vergeben wir die Note „Hervorragend“ an das Gerät des auf Soundsysteme spezialisierten Herstellers Sonos.
Beste Preis/Leistung
Mit einem Gesamtergebnis von 88,3 Prozent schaffte der Amazon Echo Dot (4. Gen.) den Sprung auf das Siegertreppchen, direkt hinter unserem Testsieger aus dem Hause Sonos. Mit einem Preis von rund 100 Euro bietet der Lautsprecher des US-Versandriesen das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.
Fazit
Sowohl bei der Klangqualität als auch in der Teilkategorie „Design und Anschlüsse“ hinterließ der Sonos One in unserem Vergleich den mit Abstand besten Eindruck. Bei der Bedienung und Alltagstauglichkeit hatte wiederum der smarte Amazon-Lautsprecher die Nase vorn.
Wir waren positiv überrascht, dass alle getesteten Modelle unsere Testsprachbefehle einwandfrei verstehen konnten und diese auch ohne Probleme ausgeführt haben.
Mit Ausnahme des Gigaset-Lautsprechers fiel die Reaktionszeit auf unsere Befehle außerdem sehr kurz aus.
Darüber hinaus stellte uns die Inbetriebnahme der einzelnen Geräte vor keine größeren Herausforderungen.