Für viele Nutzer sind Wetter-Apps ein unverzichtbarer Bestandteil ihres Alltags. Schließlich lassen sich mit diesen praktischen Helfern in Windeseile die aktuelle Wetterlage sowie eine Vorhersage für die nächsten Stunden oder Tage abrufen und auf diese Weise unliebsame Überraschungen vermeiden.
Ungenaue Langzeitprognosen
Bei der Vorhersage über mehrere Tage offenbaren Wetter-Apps jedoch leichte Schwächen: Dies liegt vor allem an den Daten, die die einzelnen Anwendungen für ihre Prognosen heranziehen. Die beiden meistgenutzten globalen Modelle, die für die Berechnung von mittel- bis langfristigen Prognosen verwendet werden, sind das US-amerikanische Global Forecast System (GFS) und das Modell des European Centre for Medium-Range Weather Forecasts (ECMWF). Ersteres kommt bei Wetter-Apps wesentlich häufiger zum Einsatz, da die Daten kostenlos verfügbar sind. Daraus ergibt sich jedoch ein nicht unerheblicher Nachteil: Weil sie die Entwicklung des Wetters auf der ganzen Welt über einen längeren Zeitraum berechnen, sind die Prognose-Modelle ziemlich grob gerastert. Dadurch werden lokale Regenschauer oder Gewitter zumeist nicht berücksichtigt. Zahlreiche Wetterexperten sind deshalb der Ansicht, dass Wetter-Apps nur über einen Zeitraum von drei bis fünf Tagen seriöse Vorhersagen liefern können.
Wetter-Apps wie Sand am Meer
Die passende Anwendung zu finden, gestaltet sich jedoch alles andere als einfach. Hinzu kommt noch, dass sich mittlerweile unzählige Wetter-Apps in den Stores von Google und Apple tummeln. Wir haben uns an dieser Stelle für Sie auf die Suche begeben und acht der bekanntesten Vertreter aus der Kategorie “Wetter” genauer unter die Lupe genommen. Unsere Auswahl umfasst die Wetterdienste wetter.com, WetterOnline, WeatherPro, wetter.zone, Apple Wetter, Bergfex, WetterTV und Google Wetter. Für den folgenden Test haben wir die aktuelle Wetterlage sowie die Vorhersage der einzelnen Apps für die Hauptstadt Berlin knapp drei Wochen lang beobachtet.
Wetter in Berlin
Temperatur-Kurve
Die folgende Tabelle liefert eine Übersicht über die tatsächlich vorherrschenden Höchst- und Tiefsttemperaturen in Berlin, die während unseres Testzeitraums von dem Wetterarchiv meteostat.net erfasst wurden.
Niederschlag
Anhand der Niederschlagstabelle lässt sich ablesen, dass es in Berlin während unseres Tests an acht Tagen geregnet hat. Die Menge von 12 mm Regen am 1.November 2021 entspricht dabei 12 Litern pro Quadratmeter.
Der Flugverkehr gilt als wichtiger Datenlieferant
Wetterbehörden wie etwa die World Meteorological Organization (WMO) oder der Deutsche Wetterdienst (DWD) sammeln die erforderlichen Daten für ihre Prognosen von verschiedenen Quellen wie beispielsweise Schiffen, Wetterballons, Satelliten und auch Flugzeugen. Letztere sind mit Sensoren ausgestattet, die die Windgeschwindigkeit, Luftfeuchtigkeit sowie die Temperatur erfassen.
Aufgrund der coronabedingten Flugausfälle im vergangen Jahr fehlten diese wichtigen Flugzeug-Messdaten und daraus resultierten vorübergehend ungenauere Wettervorhersagen. Die einzelnen Wetterbehörden haben jedoch umgehend reagiert und so hat beispielsweise der Deutsche Wetterdienst mehr Wetterballons zur Datensammlung eingesetzt.