Großer Vergleich: Die gängigen Musikstreaming-Anbieter im Check

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Musik soweit das Ohr reicht – zahlreiche Streamingdienste bevölkern den Markt. Wir haben uns umgesehen.

Streamingdienste gibt es auf dem Markt wie Sand am Meer. Marktführer Spotify dürfte wohl ziemlich jeder schon einmal zumindest gehört haben, doch auch die Dienste von Apple, Amazon oder YouTube erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.

Dabei ist es gar nicht so lange her, da haben wir Musik noch auf CD konsumiert und die Musiksammlung selbst war, gut gehütet und vor der Welt abgeschirmt, auf dem heimischen Computer gespeichert. Zugriff hatte man nur, wenn man den PC hochfuhr und per Kabelverbindung oder USB-Stick Musik für unterwegs mitnahm. Doch seit in den 2000er-Jahren Smartphones immer beliebter wurden und auch die von den Netzbetreibern zur Verfügung gestellten Datenraten Streaming technisch realisierbar machten, ist der Siegeszug der Musikstreaming-Dienste nicht mehr aufzuhalten.

Umkämpfter Markt

Spotify war auf diesem Gebiet freilich der Vorreiter, wurde bereits im Jahr 2006 gegründet und ist mit Sicherheit der Anbieter, der das Streamen von Musik salonfähig gemacht hat. Im Schatten des Schwedischen Giganten haben sich jedoch im Laufe der Jahre zahlreiche Anbieter aufgemacht, um auch ihren Teil vom großen Kuchen abzubekommen. Deezer ist hier vor allem zu nennen. Den Anbieter gibt es bereits seit 2007, doch so ganz kam der französische Anbieter nie ins Laufen und aktuell hält man bei etwa 14 Millionen Nutzern. Freilich keine kleine Zahl, bedenkt man jedoch die Verfügbarkeit in über 180 Ländern, muss man im Vergleich mit Spotify, die in Sachen Abonnenten an der 100-Millionen-Marke kratzen, doch den Kürzeren ziehen.

Wo Geld zu verdienen ist, ist Apple nicht fern. Der kalifornische Technikriese startete 2015 sein Apple Music – und vor allem bei Nutzern von iPhone und Co. ist der Dienst äußerst beliebt. Vor allem deshalb, weil er sich optimal in das Ökosystem von Apple integriert und die Bedienung via Apple-Gerät ungleich leichter von der Hand geht, als dies mit einem Android-Telefon möglich ist. Außerdem weist Apple Music eine weitere, sehr nützliche Besonderheit auf: Sowohl gestreamte Titel, als auch Musik, die offline hinzugefügt wurde, werden in einer App und damit auch in einer Musikbibliothek gemeinsam angezeigt. Dies macht vor allem die Erstellung und Verwaltung von Playlisten ungleich einfacher.

Spotify – und dann lange nichts

Haushoher Marktführer in Sachen Musikstreaming ist Spotify. Mehr als jeder dritte Abonnent eines Streamingdienstes besitzt ein Spotify-Abo. Dies liegt sicher auch daran, dass der Dienst bereits seit 2006 existiert. Auf dem Treppchen finden sich außerdem Apple Music und Amazon Music Unlimited, jedoch mit Respektsabstand. Rang vier geht an Tencent Music, die in China sehr populär, in Europa jedoch weitestgehend unbekannt sind.

Musik als Geschäftszweig

Auch sehr beliebt bei den Streamern ist Amazon Music Unlimited, der hauseigene Dienst des Versandgiganten. Dieser wird vor allem dann als erste Wahl angesehen, wenn der Nutzer ohnehin bereits Prime-Kunde von Amazon ist. Dann sind für das Monatsabonnement lediglich 7,99 Euro zu löhnen. Allerdings ist festzuhalten, dass auch die Prime-Mitgliedschaft, die etwa kostenlosen Premiumversand beinhaltet, auch mit 69 Euro im Jahr zu Buche schlägt.

Seit rund einem Jahr ist außerdem YouTube Music auf dem Markt. Der Ableger des beliebten Videoportals überzeugt vor allem bei der Integration eben jenes Video­dienstes in die Musik-App. Dies hat zur Folge, dass die Trefferquote bei YouTube Music definitiv am besten ausfällt. Denn erzielt der Such-Algorithmus im großen Musikarchiv keinen Treffer, wird einfach das gesamte Archiv von YouTube durchsucht und zur Not einfach ein Video aufgelistet, dessen Audiospur als Treffer aufscheint.

Gerade diese Tatsache gliedert die ­Streamingdienste in zwei große Lager. Den Teil, für welchen die Musik das Kerngeschäft und gleichzeitig auch die Markenpräsenz Nummer eins darstellt. Und den Teil, der Musikstreaming neben zahlreichen anderen Angeboten quasi ‚nebenher‘ betreibt.

High Quality als Zukunftsmodell

Neben den gängigsten und beliebtesten Anbietern haben wir außerdem noch zwei Anbieter herausgepickt, deren Hauptaugenmerk auf Musik in höchstmöglicher Qualität liegt. Tidal und Qobuz nehmen für das Monatsabonnement zwar je 19,99 Euro, offerieren den Nutzern dafür auch Musik, die in herausragender Qualität auch auf hochpotenten Musikanlagen überzeugt. Für Otto-Normalverbraucher sollten jedoch die Standard-Abonnements absolut ausreichend sein.

Abschließend haben wir uns auch noch weitere Angebote im Streamingbereich angesehen, wie etwa Hörbuch-Krösus Audible oder auch TuneIn Radio, welches kostenlos angeboten wird und den Zugang zu einem schier unendlichen Archiv an Radiosendern rund um den Erdball ermöglicht.