Wann lohnt sich eine Handy-Reparatur?

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Das Smartphone ist unser alltäglicher Begleiter. Durchschnittlich nehmen wir es 88 Mal am Tag in die Hand, da sind Schäden quasi vorprogrammiert. Wem das Handy ins Klo gefallen ist, der ist in guter Gesellschaft – jedem Fünften ist das Smartphone schon einmal in die Toilette gestürzt und dadurch kaputtgegangen. Bleibt die Frage, ob sich eine Reparatur lohnt. Das lässt sich nicht allgemein beantworten und ist von verschiedenen Faktoren abhängig. In diesem Artikel haben wir alles Wissenswerte rund um die Handy-Reparatur zusammengefasst.

Wann lohnt sich eine Handy-Reparatur?
Bildquelle: Unsplash

Reparatur oder Neukauf?

Ob eine Reparatur noch sinnvoll ist, hängt von zwei Faktoren ab:  

Alter und Kaufpreis 

Das Alter des Smartphones spielt bei der Entscheidung eine wichtige Rolle. Ist das Gerät älter als zwei Jahre und lag im mittleren bis unteren Preissegment, lohnt sich eine Reparatur nicht mehr. Sind die Kosten für eine Reparatur höher als der aktuelle Marktwert des Handys, ist es Zeit für ein neues Mobilgerät. Ist das Smartphone noch relativ neu oder kostspielig in der Anschaffung gewesen, ist eine Reparatur durchaus sinnvoll.

Art des Schadens

Neben dem Alter des Geräts ist die Art des Defekts entscheidend. Je nach Schaden sind die Reparaturkosten unterschiedlich hoch. Die Schwere der Schäden entscheidet ebenfalls über die Kosten. Wer sich nicht sicher ist, wie stark das Smartphone beschädigt ist, kann sein Mobilgerät begutachten lassen und einen Kostenvoranschlag bekommen. Zu den gängigsten Defekten zählen:

  • Kaputtes Display: Ein gesprungener Bildschirm gehört zu den häufigsten Smartphone-Schäden. Meistens spielt die Größe der Risse keine Rolle, da der Bildschirm in jedem Fall komplett ausgetauscht wird. Hier entscheiden Modell und Marke über die Kosten. Wenn der Schaden eine Benutzung des Handys schwer oder unmöglich macht, sollte man sein Handy Display reparieren lassen. 
  • Akku Verschleiß: Bei einem kaputten oder alten Akku ist der Austausch eigentlich immer sinnvoll. Grundsätzlich gilt, je neuer das Modell, umso teurer der Akku. Wenn das Gerät ansonsten in guter Verfassung ist, ist ein neuer Akku eine gute Investition. 
  • Wasserschaden: Wird das Smartphone nass, sollte es umgehend für etwa 24 Stunden in Reis gelegt werden. Das kann oft reichen, um dem Gerät die Feuchtigkeit zu entziehen und Schäden zu vermeiden. Liegt ein Defekt vor, raten wir, einen Fachmann aufzusuchen, der das Handy analysieren und einen Kostenvoranschlag geben kann. Um einen Wasserschaden zu reparieren, muss das Gerät zerlegt werden, weshalb wir dringend davon abraten, selbst Hand anzulegen. Wasserschäden sind in der Reparatur aufwendig und dementsprechend kostspielig. Überschreiten die Kosten den Wert des Mobilgeräts, lohnt sich eine Reparatur nicht mehr. 

Hat das Handy noch Garantie?

Bevor das Handy zum Reparatur-Service gebracht wird, sollte man prüfen, ob die Garantie noch gültig ist. Je nach Hersteller hat das Smartphone ein bis zwei Jahre Garantie. Feucht-, Bruch- und Sturzschäden sind allerdings kein Teil der Herstellergarantie. Darunter fallen nur Herstellungsfehler. Bei Anbietern wie Apple sind Verschleißteile, wie der Akku, explizit von der Garantie ausgeschlossen. 

Was kostet eine Handy-Reparatur? 

Die genauen Kosten hängen immer von Marke und Modell ab. Oft lassen sich genaue Informationen beim jeweiligen Hersteller finden oder bei einem Reparatur-Service anfragen. Hier haben wir ein paar Richtwerte aufgelistet: 

  • Display: Eine Displayreparatur kann zwischen 60 und 400 Euro kosten. Bei Apple gibt es eine offizielle Preisliste, auf der man die genauen Kosten einsehen kann. 
  • Akku: Für einen neuen Akku kann man mit Preisen von 35 bis 80 Euro rechnen. Diese Investition ist für die meisten Smartphones sinnvoll. 
  • Wasserschaden: In einigen Fällen sind Wasserschäden irreparabel. Die Kosten beginnen bei etwa 60 Euro, ohne Garantie auf Erfolg der Reparatur. Heutzutage sind die meisten Handy-Modelle wasserdicht.

Nachdem man die genauen Kosten eingeholt hat, kann man sich überlegen, ob man für eine Reparatur bezahlen möchte. Alternativ bleibt die Möglichkeit, das Handy trotz Schaden weiterzunutzen oder ein neues Mobilgerät zu kaufen. 

Kann man ein Handy selbst reparieren? 

Für viele Smartphones gibt es Reparatur-Kits. Mit diesen Kits soll man beispielsweise Bildschirme oder Akkus einfach selbst austauschen können. Wir raten von diesen Experimenten ab, denn dabei kann das Gerät weiter beschädigt werden oder im schlimmsten Fällen komplett kaputtgehen. Handy-Reparaturen sollten von Fachkräften ausgeführt werden, die hochwertiges Werkzeug und die nötige Erfahrung mitbringen. Legt man selbst Hand an und beschädigt dabei sein Handy, wird die Reparatur um einiges teurer, als ein neuer Akku es gewesen wäre. 

Wo kann man ein Handy reparieren lassen?

Wer sein Handy reparieren lassen möchte, hat mehrere Möglichkeiten: 

  • Hersteller: Oft kann man sein Handy direkt beim Hersteller reparieren lassen. Wer ein iPhone besitzt, ist beispielsweise im Apple Store gut beraten. Bei vielen Anbietern ist eine Einsendung des Geräts ebenfalls möglich. 
  • Reparatur-Service: Kleine Handy-Reparatur-Shops gibt es in jeder Stadt. Sie lassen sich mit einer kurzen Internetsuche finden und arbeiten in der Regel schnell und zuverlässig. 
  • Elektronik-Fachmarkt: Mittlerweile bieten auch Elektronik-Fachmärkte, wie Media Markt und Saturn, Handy-Reparaturen an. Diese findet man überall und die Preise sind fair. 

Wie kann man Schäden vorbeugen?

Ideal wäre es, wenn Schäden gar nicht erst entstehen. Gerade bei neuen Modellen, die in der Reparatur am teuersten sind, ist der richtige Schutz enorm wichtig. Mit diesen Tipps ist das Smartphone in Zukunft optimal geschützt: 

  • Handyhülle: Der beste Schutz für jedes Mobilgerät ist eine Handyhülle. Es gibt sie in unzähligen Materialien und Designs, so ist mit Sicherheit für jeden die richtige Hülle dabei. Schutzhüllen aus Silikon sind besonders rutschfest und elastisch, weshalb sie für viele der Favorit sind. Wer das gummiartige Gefühl nicht mag, greift zu Hartplastik. Das schützt besonders gut vor Verschmutzungen. 
  • Schutzfolie: Eine Schutzfolie schützt das Handy vor Kratzern. Gegen Risse oder Brücke hilft sie leider nicht, dafür ist ein Panzerglas besser geeignet. Wer sein Handy oft fallen lässt, ist damit gut beraten. 
  • Versicherung: Eine Handyversicherung erspart einem im Ernstfall einiges an Kosten und Ärger. Selbst bei höchster Vorsicht lassen sich Schäden manchmal nicht vermeiden. Für sehr neue Modelle aus einer höheren Preisklasse ist eine Versicherung empfehlenswert. 

Fazit 

Ob sich eine Handy-Reparatur lohnt hängt vom Alter, Modell und der Marke des Smartphones ab. Die Reparaturkosten sind ebenfalls entscheidend und hängen von der Art und der Schwere des Defekts ab. In jedem Fall können die Kosten vorher eingeholt und abgewogen werden.