Wie geht das: Glasfaserinternet

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Immer öfter ist von Glasfaser-Anschlüssen zu hören, die ein schnelles und belastbares Internet mit sehr hohen Datenübertragungsraten gewährleisten. Doch was steckt hinter dieser Technologie und wie zukunftstauglich ist sie wirklich? Wir klären auf!

Das müssen Sie wissen:

Wie funktioniert die Datenübertragung?

Glasfaserkabel übertragen die Informationen mit Hilfe von Lichtimpulsen. Diese sogenannten Lichtwellenleiter ermöglichen es, die optischen Signale ohne Verstärker über große Entfernungen zu übermitteln, ohne das Übertragungsverluste entstehen. Im Unterschied dazu werden bei DSL- oder Kabelanschlüssen Kupferleitungen genutzt, bei denen die Signale als Stromimpulse übertragen werden.

Wie werden die Lichtsignale umgewandelt?

Um via Glasfaser im Internet zu surfen, sind elektrische Signale unerlässlich. Damit die Lichtimpulse umgewandelt werden können, kommt häufig eine sogenannte ONT-Box zum Einsatz. Das Kürzel ONT steht für „Optical Network Termination“, frei übersetzt auch Netzabschlussgerät. Sie wird am Ende der Glasfaserleitung montiert. Das umgewandelte Signal wird schließlich an den Router weitergeleitet. Mittlerweile gibt es allerdings auch schon eigene Glasfaserrouter.

Welche Datenraten sind mit dem Glasfasernetz möglich?

Aktuell können mit Glasfaseranschlüssen Übertragungsraten von bis zu 1.000 Mbit/s erreicht werden. Darüber hinaus hält dieses Übertragungsmedium noch höhere Bandbreitenreserven bereit. Experten gehen davon aus, dass in Zukunft Datenraten von rund 20.000 Mbit/s realisiert werden können.

Wie weit ist der Ausbau fortgeschritten?

Bislang sind Glasfasernetze in den meisten Fällen nicht bis zum Endverbraucher gelegt, sondern bilden gewissermaßen das Rückgrat der Kommunikationsinfrastruktur. Auf den „letzten Metern“ wird zumeist dann auf die schon vorhandenen Telefonleitungen aus Kupfer zurückgegriffen. Dabei gilt: Je kürzer der Kupferleitungsanteil ist, umso höher ist die Internetgeschwindigkeit.

Beim Ausbau des Glasfasernetzes wird zwischen verschiedenen Ausbaustufen, abhängig vom Ort des Netzabschlusses, unterschieden. Diese Stufen werden folgendermaßen bezeichnet:

FTTH (Fiber to the Home): Diese Anschlussart findet man am häufigsten bei Einfamilienhäusern oder in Neubauten und bezeichnet den Glasfaseranschluss bis in das Gebäude hinein und dort unmittelbar zum Router. Hierbei erfolgt eine nahezu verlustfreie und äußerst störungsarme Signalübertragung.

FTTB (Fiber to the Building): Bei dieser Ausbaustufe wird die Glasfaserleitung bis in den Keller oder den Technikraum von Mehrfamilienhäusern verlegt. Vom Netzabschlusspunkt werden mittels Kupferkabeln die einzelnen Wohneinheiten mit Internet versorgt.

FTTC (Fiber to the Curb): Die Glasfaser reicht vom Netz des Internetanbieters bis zum Verteilerkasten am Straßenrand. Danach erfolgt die Datenübertragung via Telefonkabel. Solche Anschlüsse sind in der Regel etwas anfälliger für Störungen oder Leistungsschwankungen.

In Deutschland sind Schätzungen zufolge 12,3 Millionen Haushalte an das Glasfasernetz angeschlossen. Aktiv genutzt wird es hingegen in lediglich 3,4 Millionen. In den vergangenen Jahren ist sowohl die Anzahl der angebundenen Haushalte, als auch die der aktiven Nutzer deutlich angestiegen, dennoch hinkt Deutschland bei der Versorgung mit Highspeed-Internet hinterher. Zum Vergleich: Der Spitzenreiter in puncto Glasfaser ist Südkorea. Etwas mehr als 87 Prozent beträgt der Glasfaseranteil in dem ostasiatischen Land.

Gibt es auch Nachteile?

Der flächendeckende Ausbau des Glasfasernetzes ist sehr kostenintensiv. Einer der größten Nachteile dieser Technologie ist zweifelsohne (derzeit noch) die stark eingeschränkte Verfügbarkeit in ländlichen Gebieten. In diesen Regionen gestaltet sich der Ausbau-Prozess als sehr langwierig, da die jeweiligen Internetanbieter vorab eine Bedarfsanalyse durchführen und erst anschließend den Netzausbau planen und durchführen.

Im Unterschied zu Kupferkabeln sind jene aus Glasfasern deutlich empfindlicher und wesentlich weniger belastbar. Somit ist beim Verlegen ein gewisses Maß an Vorsicht geboten.