Screen mal 3
Bei erstmaliger Betrachtung des LG G8X ThinQ reibt man sich verwundert die Augen. In voller Ausprägung wirkt das Telefon klobig und erinnert an den ersten Nokia Communicator aus den späten Neunzigerjahren. Doch sobald das Telefon eingeschaltet ist, offenbart sich das eigentliche Anwendungsgebiet.
Dabei darf man nicht den Fehler machen, das Telefon mit den bisher auf den Markt vorgepreschten Falthandys von Samsung und Huawei zu vergleichen. Während das Galaxy Fold und das Mate X in ausgeklapptem Zustand als großes Einzeldisplay verwendet werden, eignet sich die Lösung von LG eher dazu, auf den zwei Displays zwei unterschiedliche Programme laufen zu lassen. Oder man hält das G8X ThinQ im Querformat und lässt sich auf einem Bildschirm die Inhalte und auf dem anderen die Tastatur anzeigen. Gerade dieses Anwendungsgebiet hat uns im Test überzeugt. Der dritte Screen (siehe Bild unten) kommt nur in zusammengeklapptem Zustand zum Einsatz und beherbergt Uhrzeit und Benachrichtigungen.
Sie haben die Wahl
Der große Vorteil an der Lösung von LG ist die Tatsache, dass sich das Telefon auch ohne die zwei Zusatzdisplays verwenden lässt. Dazu muss es lediglich aus der Displayhülle herausgenommen werden und man hat fast das Gefühl, das zur Jahresmitte 2019 veröffentlichte LG G8s in Händen zu halten. Klar sind die Leistungswerte bei der Stand-Alone-Verwendung stärker, vor allem die Akkulaufzeit verändert sich dann deutlich. Highlight ist das sehr helle Display, schon seit Jahren eine Paradedisziplin von LG, und die tadellose Verarbeitung. Außerdem ist LG einer der letzten Flaggschiff-Hersteller, der noch auf einen 3,5 mm Klinkenanschluss setzt, was viele Nutzer freuen wird.
LG interpretiert das Falthandy auf eine völlig andere Art als die Mitbewerber. Nutzer müssen sich entscheiden, ob sie eher ein großes Einzeldisplay möchten oder im ausgeklappten Zustand zwei Apps parallel laufen lassen. Ist dies der Fall, dann können Sie ohne Zweifel zum G8X ThinQ greifen, denn in Sachen Preis verlangt die Konkurrenz mehr als doppelt soviel. Christoph Lumetzberger (Chefredakteur)
Pros | Cons |
Starke Displayhelligkeit, leistungsstarke Performance, auf Wunsch auch als „normales“ Smartphone verwendbar | Akkulaufzeit bei Verwendung der Displayhülle dürftig, lange Ladezeiten |
Specs
Abmessungen | 155.3 x 76.6 x 8 mm |
Gewicht | 181 g |
Preis (aktuell) | EUR 699 |
Ausstattung
Betriebssystem | Android 9.0 |
Prozessor & Kerne | Snapdragon 855 / 4 x 2.53 GHz + 4 x 1.79 GHz |
Grafikeinheit | Adreno 640 |
RAM | 6 GB |
Interner Speicher | 64 GB, 128 GB |
microSD (maximal) | 1000 GB |
Kamera (Haupt/Front) | 12 / 8 MP |
USB-Anschluss | USB Typ-C |
Bluetooth | 5.0 |
LTE: ja | WLAN: a, b, g, n, ac |
Fingerabdrucksensor: ja | NFC: ja |
Akku & Laufzeiten
Akku – Größe | 3550 mAh |
Akku tauschbar | nein |
Drahtlos laden | ja |
Schnellladen | ja |
Ladezeit 0-50 | 44 min / *47 min |
Ladezeit 0-100 | 115 min / *121 min |
Laufzeit Browser | 800 min / *650 min |
Laufzeit Video- Streaming | 1021 min / *530 min |
Laufzeit 3D-Spiel | 630 min / *312 |
Display
Größe | 6.21″ |
Typ | OLED |
Auflösung | 2248 x 1080 Pixel |
Pixeldichte | 401.61 ppi |
Helligkeit Ø | 340.11 cd/m2 / *424 cd/m2 |
Helligkeit (max) | 418 cd/m2 / *449 cd/m2 |
Leistungs-Check
Leistung ¹: | 10960 / *3921 |
Grafik: | 9354 / *1189 |
¹GeekBench 4 Multicore ²GFXBench T-Rex Offscreen
*Mittelwert aller bisher getesteten Geräte
Testergebnis
Display | 4.3 |
Speed ( Leistungstest) | 5 |
Speed (Hardware) | 5 |
Akku (Laufzeit) | 4.5 |
Akku (Hardware) | 4 |
Features | 4.8 |
Kamera | 4.5 |
Verarbeitung | 5 |
Design | 4 |
Von möglichen 5 Punkten
Gesamtnote: SEHR GUT (92%)*
Preis/Leistung: Befriedigend
*Die Gesamtnote setzt sich wie folgt zusammen:
Display 15 % – Speed (Leistungstest) 22 % – Speed (Hardware) 10 % – Akku (Laufzeit) 24 % – Akku (Hardware) 4 % – Features 4 % – Kamera 15 % – Verarbeitung 3 % – Design 3 %