iPHONE Xr im Test

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Mit dem iPhone Xr rundet Apple seine X-Serie nach unten ab und offeriert dem Markt ein Telefon, das für etwa 800 Euro sehr viel aktuelle Hardware bietet. Wir blicken unter die Haube des Xr, sehen uns das Display an und klären die Frage, für wen sich das Xs und für wen das Xr als besseres iPhone eignet.

Farbenspiel!
Das iPhone Xr ist in sechs unterschiedlichen Farben erhältlich. Neben Product Red sind dies Gelb, Weiß, Koralle, Schwarz und Blau.

Aluminium und Glas

Beginnen wir mit dem Rahmen. Der ist aus Aluminium gefertigt, während bei seinen höherpreisigen Brüdern Xs und Xs Max Edelstahl zum Einsatz kommt. An sich ist es Geschmackssache, was einem mehr gefällt, dennoch wirkt im direkten Vergleich der Edelstahlrahmen etwas hochwertiger, wenngleich Aluminium sicherlich resistenter gegen Kratzer ist. Ansonsten kommt der Rahmen Apple-typisch rüber. Die Wippe zum Stummschalten des Telefons ist ebenso geblieben, wie der Einschub für die SIM-Karte, auch wenn dieser etwas an den unteren Gehäuserand gewandert ist. Geladen wird das Gerät immer noch per Lightning, auch wenn in den neuen iPads mittlerweile USB-C verbaut ist. Wir sind gespannt, ob Apple bei den nächsten iPhones auch diesen Schritt gehen wird.

Kommen wir zum Bildschirm. Der füllt die Fläche der Vorderseite in einem ähnlichen Verhältnis, wie es das iPhone Xs tut, doch bei einem direkten Vergleich fällt dennoch auf, dass der Rahmen des Xr dicker ausfällt. Wenn Sie nur ein Telefon in Händen halten, wird Ihnen dies ziemlich egal sein, bei einer Gegenüberstellung wirkt das Design des teureren Modells jedoch etwas moderner.

Pixeldichte wie im Jahr 2010!

Im iPhone Xr ist ein IPS-Display verbaut, mit identer Pixeldichte wie das iPhone 4 aus dem Jahr 2010. Bei aller Liebe – und der Bildschirm ist wahrlich nicht schlecht – aber bei einem derart hohen Preis kann zumindest eine HD-Auflösung erwartet werden. Wir kommen später noch dazu, warum die geringe Pixeldichte dennoch eine positive Eigenschaft für das Xr besitzt. Aber zunächst machen wir mit der Hardware weiter.

Als Kamera verbaut Apple eine Single-Linse, die dennoch mit der guten Kamera des Xs mithalten kann. Die Megapixel-Anzahl der Hauptlinse ist gleich und liefert auch ähnlich gute Ergebnisse als der hochpreisigere Bruder. Eine Einschränkung gibt es jedoch beim Bokeh-Modus, denn während das iPhone Xs die Tiefenunschärfe auch für Gegenstände berechnen kann, ist dies beim Xr nur bei Personen möglich. Wir haben es nicht geschafft, das Telefon auszutricksen, es klappt tatsächlich nur bei Menschen.

Gute Fotos – mit nur einer Linse!
Die Fotoqualität des Xr ist sehr gut. Farben, Detailreichtum und Kontrast ließen fast keine Wünsche offen. Und auch, wenn man eine zweite Kameralinse im Xr vergebens sucht, sind Bokeh- und Zoomfotos ordentlich. Der Software sei Dank.

Akku? Bestes iPhone!

Doch nun genug der Unterschiede. Jetzt kommen wir zu einem elementaren Teil, den das Telefon mit seinen Brüdern gemeinsam hat – nämlich das leistungsstarke Innen­leben. Auch im Inneren des Xr schlummert der A12 Bionic-Chip, der dem Telefon die nötige Power gibt und ihm auch für Software-Updates, die es in zwei oder drei Jahren bekommen wird, noch genug Leistung bereitstellen dürfte. Einzig der Arbeitsspeicher fällt mit 3 GB RAM etwas geringer aus, weshalb die Benchmark-Testergebnisse nicht ganz an die zwei großen Brüder heranreichen.

In Sachen Laufzeit geht das Xr jedoch als klarer Sieger im Familienvergleich hervor. Mit seinem 2.942 mAh starken Akku lieferte es überhaupt die besten Werte, die jemals ein iPhone ablieferte. Beinahe 12,5 Stunden dauerte es, bis der Akku wieder an die Steckdose musste. Dies liegt – wie bereits erwähnt – auch an der geringeren Display-Auflösung, da weitaus weniger Pixel mit Energie versorgt werden müssen.

Das iPhone Xr war zum Zeitpunkt des Testes für rund 800 Euro zu bekommen, was zweifelsohne das größte Kaufargument im Vergleich zu seinen Brüdern darstellt. Wer in puncto Apple das Beste vom Besten besitzen will, kommt um die Xs-Geräte nicht herum. Für wenige kleine Kompromisse bekommen Sie jedoch ein Gerät, dass nahezu alle Stückchen spielt – und das für einen weitaus günstigeren Preis.

Pros +Cons –
Das iPhone Xr besitzt für Apple-Verhältnisse lange Akku-Laufzeiten, hat mit dem A12 Bionic Apples aktuellsten Chip an Bord und ist – für ein iPhone – preislich interessant.Die Display-Auflösung ist äußerst antiquiert und die Display-Ränder sind im Vergleich mit dem iPhone Xs doch größer.

Das iPhone Xr kommt mit viel aktueller Hardware aus dem Topmodell um die Ecke. Wenn Sie geringe Abstriche in Sachen Kamera, Display und Gehäusematerial machen können, spricht nichts gegen das Xr. Zudem gibt es einen Befürworter, zumindest für Apple-Verhältnisse – den Preis!
Christoph Lumetzberger (Redakteur)

Ränder und Display
Auf diesem Bild sieht man bei genauem Hinsehen sowohl die dickeren Displayränder, als auch die pixeligere Textur in den App-Titeln, die den Ursprung in der geringeren Auflösung hat.

Apple iPhone Xr

Abmessungen 150.9 x 75.7 x 8.3 mm
Gewicht 194 g
Preis (aktuell) EUR 779

Ausstattung

Betriebssystem Android 12.1
Prozessor & Kerne A12 Bionic /
2 x 2.5 GHz + 4 x 1.6 GHz
Grafikeinheit Apple GPU
RAM 3 GB
Interner Speicher 64 GB, 128 GB, 256 GB
microSD (maximal) DBF_microSD max. Größe –
Kamera (Haupt/Front) 12 / 7 MP
USB-Anschluss Lightning
Bluetooth 5.0
LTE: ja WLAN: a, b, g, n, ac
Fingerabdrucksensor: nein NFC: ja

Akku & Laufzeiten

Akku-Größe 2942 mAh
Akku tauschbar nein
Drahtlos laden ja
Schnellladen ja
Ladezeit 0-50 83 min  /  *47 min
Ladezeit 0-100 192 min  /  *121 min
Laufzeit Browser 893 min  /  *650 min
Laufzeit Video-Streaming 761 min  /  *530 min
Laufzeit 3D-Spiel 578 min  /  *312 min

Display

Größe 6.1“
Typ IPS-LCD
Auflösung 1792 x 828 Pixel
Pixeldichte 323.61 ppi
Helligkeit Ø 521.67 cd/m2  /  *424 cd/m2
Helligkeit (max) 577 cd/m2  /  *449 cd/m2

Leistungs-Check

Leistung¹: 11202  /  *3921
Grafik²: 9935  /  *1189

*Mittelwert aller bisher getesteten Geräte
¹ GeekBench 4 Multicore ² GFXBench T-Rex Offscreen
*Mittelwert aller bisher getesteten Geräte

Testergebnis¹

Display   3.3
Speed (Leistungstest)   5
Speed (Hardware)   4.6
Akku (Laufzeit)   4
Akku (Hardware)   4.6
Features   3.9
Kamera   4.3
Verarbeitung   5
Design   5

Gesamtnote: Gut  (86 %)*

Preis/Leistung: Befriedigend

¹von möglichen 5 Punkten
*Die Gesamtnote setzt sich wie folgt zusammen:
Display 15 % – Speed (Leistungstest) 22 % – Speed (Hardware) 10 % –
Akku (Laufzeit) 24 % – Akku (Hardware) 4 % – Features 4 % –
Kamera 15 % – Verarbeitung 3 % – Design 3 %