Die Volla Phones des in Remscheid (Nordrhein-Westfalen) ansässigen Unternehmens Hallo Welt Systeme verfolgen einen komplett anderen Ansatz als andere Smartphones. Während Hersteller wie Samsung, Xiaomi, Motorola und Co. bei ihren Mittelklasse-Geräten den Fokus auf Komponenten wie Prozessor, Kamera oder Display richten, liegt dieser beim Volla Phone 22 ganz klar beim Faktor Datenschutz. Doch dazu etwas später mehr.
Fließende Übergänge
Bis auf den eleganten Volla-Schriftzug an der Gehäuserückseite ist das Smartphone optisch eher unauffällig. Die Hauptkamera ist komplett in das Gehäuse integriert, was mittlerweile eine Seltenheit bei modernen Mobiltelefonen geworden ist. Über dem Volla-Logo wurde der Fingerabdrucksensor platziert, der sich mit dem Zeigefinger optimal erreichen lässt. An der Unterseite befinden sich der USB-C-Anschluss, die Lautsprecher und eine Klinkenbuchse. Einen SIM-Karten-Slot sucht man hingegen vergeblich. Stattdessen lässt sich die Gehäuserückseite abnehmen und gewährt einen Blick ins Innere. Besonders praktisch und kaum mehr möglich heutzutage: Der Akku kann bei Bedarf mit wenigen Handgriffen ausgetauscht werden. In unserem Test lieferte der Energiespeicher solide Ergebnisse und hielt rund 19,5 Stunden beim Browsertest durch. Aufgrund einer fehlenden Schnelllade-Funktion nimmt eine vollständige Aufladung in etwas mehr als 3 Stunden in Anspruch.
Apropos Innenleben: Neben einem 4 GB Arbeitsspeicher kommt beim Volla Phone 22 ein MediaTek Helio G85 Chip zum Einsatz. Alltagsaufgaben meistert das Gerät ohne Probleme und Verzögerungen, bei mehreren im Hintergrund geöffneten Apps oder rechenintensiveren Anwendungen gelangt das Telefon jedoch schnell an seine Grenzen. Für Fotos, Videos und Apps steht dem Nutzer ein interner Speicher in der Größenordnung von 128 GB zur Verfügung. Bei Bedarf lässt sich dieser mithilfe einer microSD-Karte auf bis zu 512 GB erweitern. Das 6,3 Zoll große Display mit einer Auflösung von 2.340 x 1.080 Pixeln überzeugt mit einer guten Farbdarstellung. Die Helligkeit des Bildschirms ist unserer Meinung nach etwas zu gering.
Starkes Display
Das Herzstück des Volla Phones ist zweifelsfrei das Betriebssystem. Bei der auf den Namen Volla OS getauften Software handelt es sich um eine überarbeitete Android-Version, allerdings ohne Google-Dienste. Dies wird bereits bei der Ersteinrichtung des
Geräts deutlich, da hier die Aufforderung zur Anmeldung im Google-
Account entfällt. Statt Google Chrome, Gmail und Co. sind auf dem Gerät eher unbekannte Apps vorinstalliert, die die jeweiligen Aufgaben ohne Verknüpfung zu einem Google-Konto erfüllen. Als Alternativen zum Play Store ist das Volla Phones mit zwei App-Stores ausgestattet: Aurora und F-Droid. Ersterer bietet bei jeder Anwendung entsprechende Hinweise auf Tracker, während Letzterer alternative quelloffene Apps den Nutzern zum Download zur Verfügung stellt.
Darüber hinaus ist das Einstellungsmenü des Betriebssystems mit etlichen Datenschutz-Optionen gespickt. So bietet VollaOS beispielsweise einen Sicherheitsmodus, der die Hintergrundaktivitäten von Apps einschränkt und Internetadressen auf Wunsch sperrt. Auf diese Weise schützen Sie Ihre Privatsphäre oder auch Minderjährige vor unangemessenen Inhalten. Der Modus lässt sich nur per Passwort deaktivieren.
Ein weiteres praktisches Feature stellt die Bildschirmfixierung dar. Wird diese aktiviert, lässt sich auf dem Volla Phone 22 nur noch eine Anwendung ausführen. Das ist unter anderem dann praktisch, wenn eine andere Person das Gerät kurz nutzen möchte, dabei aber nicht in Ihrem Mobiltelefon herumschnüffeln soll.
Auch wenn Volla OS sehr stark an das Android-Betriebssystem angelehnt ist, gibt es in puncto Erscheinungsbild und Gerätesteuerung Unterschiede. Uns stellte diese jedoch vor keine unüberwindbare Herausforderung und wir hatten diese relativ schnell verinnerlicht.
Pros | Cons |
Einwandfreie Verarbeitung Austauschbarer Akku Viele Datenschutzoptionen | Maue Performance Displayhelligkeit könnte höher sein |
Hersteller | Volla |
Modell | Phone 22 |
Preis (Testgerät) | EUR 452 |
Android-Version | |
CPU-Hersteller | MediaTek |
CPU-Modell | Helio G85 |
CPU-Taktung | 4 x 2.0 GHz + 4 x 2.0 GHz |
GPU-Modell | MaliG52 |
Arbeitsspeicher | 4 GB |
Speicher intern | 512 GB |
SD-Karte (max. Größe) | 512 GB |
Kamera (Haupt-/Front) | 48 / 16 MP |
USB-Port | USB Typ-C |
Bluetooth-Version | 5.0 |
WLAN-Standard | a, b, g, n, ac |
LTE | ✔ |
Fingerprintscanner | ✔ |
NFC | ✔ |
Abmessungen | 157.5 x 75 x 10 mm |
Gewicht | 210 g |
Akku-Kapazität | 4500 mAh |
Akku tauschbar | ✔ |
Laden (kabellos) | ✔ |
Schnelladen | ✖ |
Ladezeit 0-50 / 43 min** | 93 min |
Ladezeit 0-100 / 116 min** | 204 min |
Laufzeit Browser / 706 min** | 1167 min |
Laufzeit Video /681 min** | 1014 min |
Laufzeit 3D-Spiel / 375 min** | 337 min |
Display-Größe | 6.3 “ |
Display-Typ | AMOLED |
Display-Auflösung | 1080 x 2340 Pixel |
Display-Pixeldichte | 409.08 ppi |
Helligkeit Ø / 428 cd/m2* * | 377.11 cd/m2 |
Helligkeit (max) / 461 cd/m2* * | 392 cd/m2 |
Leistung(GeekBench 5) /1830* | 1154 |
Grafik (GFXBench) / 2014* | 2528 |
Display | 4.3 |
Speed (Leistung) | 1.6 |
Speed (Hardware) | 3.9 |
Akku (Laufzeit) | 3.4 |
Akku (Hardware) | 2.8 |
Features | 4.8 |
Kamera | 4 |
Verarbeitung | 4 |
Design | 3 |
Gesamtnote*: Mäßig (66%)
Preis/Leistung: Mäßig
* Die Gesamtnote setzt sich wie folgt zusammen: Display 15 % – Speed (Leistungstest) 22 % – Speed (Hardware) 10 % – Akku (Laufzeit) 24 % – Akku (Hardware) 4 % – Features 4 % – Kamera 15 % – Verarbeitung 3 % – Design 3 %
** Mittelwert aller bisher getesteten Geräte