Im Test: nubia Focus Pro 5g

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Die ZTE-Marke Nubia hat vor einigen Jahren einen Rückzug vom deutschen Smartphonemarkt vollzogen und den Geräteverkauf eingestellt. Im Rahmen des diesjährigen MWC hat Nubia ein Comeback in Deutschland angekündigt und Mitte Juni gleich fünf neue Modelle an den Start gebracht. Neben einem faltbaren Smartphone umfasst die Modellpalette mit dem Nubia Music ein speziell für Musikenthusiasten entwickeltes Mobiltelefon. Hinzu gesellen sich mit dem Neo 2 5G ein Gerät für Gamer und mit dem Focus 5G und Focus Pro 5G zwei Mobiltelefone für passionierte Hobbyfotografen. Letzteres erreichte uns rechtzeitig vor Redaktionsschluss für einen umfangreichen Test.

Auffälliger Rücken

Unmittelbar nach dem Auspacken sticht ein Bauteil sofort ins Auge: Die wuchtige, kreisförmig angeordnete Hauptkamera. Die Rückseite ist aus Glas gefertigt und fühlt sich dementsprechend sehr glatt an. An der linken Gehäuseseite befindet sich neben der Lautstärkewippe auch der SIM-Kartenschacht. Auf der gegenüberliegenden Seite ist der Powerbutton samt integriertem Fingerabdruckscanner verbaut.

Zusätzlich ist noch ein Schieberegler vorhanden, mit dem wahlweise die Kamera-App, die Taschenlampe oder der Sprachrekorder genutzt werden kann. Alternativ kann der Regler auch so eingestellt werden, dass der Audiomodus schnell gewechselt werden kann. Als besonders praktisch erweist sich auch die Aufnahmetaste rechts unten an der Gehäuseseite, mit der sich durch eine Berührung die Kamera betätigen lässt, sobald das Smartphone im Querformat gehalten wird.

Runde Sache:
Das es sich beim Focus Pro 5G um ein speziell für Hobbyfotografen entwickeltes Mobiltelefon handelt, wird bereits beim ersten Blick auf das Kameramodul deutlich.

Licht und Schatten bei der Kamera

Das Herzstück des Focus Pro 5G ist zweifelsohne die Kamera, deren Hauptsensor Schnappschüsse mit einer Auflösung von 108 Megapixeln liefert. Die Resultate punkten mit einer realistischen Farbdarstellung und einem hohen Detailgrad. Aber auch bei weniger Umgebungslicht können sich die Fotos durchaus sehen lassen. Darüber hinaus hat
Nubia dem Kamerasystem eine optische Bildstabilisierung spendiert, die für klare und stabile Aufnahmen sorgt. Bei Weitwinkel- und Zoom-Aufnahmen offenbart die Kamera allerdings einige Schwächen. So wirken diese Fotos für unseren Geschmack etwas blass und auch der
Detailgrad ist ausbaufähig.

Bei der Frontkamera wiederum, die mit 32 Megapixeln auflöst, ist bei unseren Testschnappschüssen ein Bildrauschen bei schlechteren Lichtverhältnissen erkennbar.

Brennweitenangabe
Anstelle von Zoom-Stufen liefert die App Brennweitenangaben. Durch Antippen verändert sich der Ausschnitt, den die Kamera einfängt.

Genug Power für den Alltag

In puncto Rechenleistung setzt Nubia beim Focus Pro 5G auf einen Unisoc T760 Chip. Für alltägliche Aufgaben ist dessen Performance ausreichend, bei rechenintensiven Anwendungen gelangt er jedoch schnell an seine Grenzen. Hinzu kommt ein Arbeitsspeicher mit 8 GB RAM. Darüber hinaus kann der 256 GB Telefonspeicher auch als erweiterter RAM verwendet werden, wodurch sich weitere 12 GB Arbeitsspeicher generieren lassen. Natürlich nur dann, wenn noch genügend Speicherplatz frei ist.

Schieberegler
Per Schieberegler kann die Kamera schnell und einfach aktiviert werden. Alternativ lässt sich dieser auch so programmieren, dass die Taschenlampe bzw. der Sprachrekorder genutzt werden können.

Kein aktuelles Android

Bei der erstmaligen Inbetriebnahme wird die Vorinstallation einer Vielzahl an unbekannten Gaming-Apps vorgeschlagen. Auch wenn in diesem Fenster keine Auswahl getroffen wird, sind dennoch ein paar Spiele-Apps und auch Applikationen wie etwa Tiktok, Facebook und Booking.com vorinstalliert. Diese lassen sich allerdings bei Bedarf jedoch schnell und unkompliziert deinstallieren.

Ausgeliefert wird das Focus Pro 5G mit der eigens angepassten Benutzeroberfläche MyOS 13, die auf Android 13 basiert. Warum die Entwickler nicht auf die aktuelle Android-Version zurückgreifen, ist aus unserer Sicht etwas verwunderlich, da die Version Nummer 14 bereits im Oktober 2023 ausgerollt wurde. Ebenfalls fraglich ist, ob und wann eine Aktualisierung auf Android 14 erfolgt und wie lange das Smartphone mit Updates versorgt wird.

Nubia hat mit dem Focus Pro 5G ein günstiges Smartphone mit vollem Fokus auf die Kamera auf den Markt gebracht. Hinsichtlich Bildqualität kann es zwar nicht mit den Top-Modellen von Samsung und Co. mithalten, dennoch liefert die Knipse in Anbetracht des Gerätepreises sehr gute Resultate. Philipp Lumetsberger (Chefredakteur)
ProsCons
– Sehr gutes Display
– Exzellente Verarbeitung
– Solide Akkulaufzeit
– Keine klare Update-Politik
– Prozessorleistung etwas mau
– Speicher nicht erweiterbar
HerstellerZTE
Modellnubia Focus Pro
Preis (Testgerät)
EUR 259
Android-Version13
CPU-Hersteller
Unisoc
CPU-ModellT760
CPU-Taktung
4 x 2.2 GHz + 4 x 2 GHz
GPU-Modell
Mali-G57
Arbeitsspeicher8 GB
Speicher intern256 GB
SD-Karte (max. Größe)GB
Kamera (Haupt-/Front)108 / 32 MP
USB-PortUSB Typ-C
Bluetooth-Version5.2
WLAN-Standarda, b, g, n, ac
LTE
Fingerprintscanner
NFC
Abmessungen166 x 76.1 x 8.5 mm
Gewicht222 g
Akku-Kapazität
5000 mAh
Akku tauschbar
Laden (kabellos)
Schnelladen
Ladezeit 0-50 / 31 min**34 min
Ladezeit 0-100 / 88 min**
111 min
Laufzeit Browser / 897 min**
786 min
Laufzeit Video /978 min**
606 min
Laufzeit 3D-Spiel / 400 min**329 min
Display-Größe6.72 “
Display-Typ
IPS-LCD
Display-Auflösung2400 x 1080 Pixel
Display-Pixeldichte391.64 ppi
Helligkeit Ø / 451 cd/m2* *491.11 cd/m2
Helligkeit (max) / 498 cd/m2* *519 cd/m2
Leistung(GeekBench 5) /1830*
2243
Grafik (GFXBench) / 2014*
4029
Display3.7
Speed (Leistung)
3
Speed (Hardware)4,6
Akku (Laufzeit)3,6
Akku (Hardware)2,5
Features4,1
Kamera4,5
Verarbeitung4
Design4

Gesamtnote*: Gut (74 %)

Preis/Leistung: Gut

* Die Gesamtnote setzt sich wie folgt zusammen: Display 15 % – Speed (Leistungstest) 22 % – Speed (Hardware) 10 % – Akku (Laufzeit) 24 % – Akku (Hardware) 4 % – Features 4 % – Kamera 15 % – Verarbeitung 3 % – Design 3 %
** Mittelwert aller bisher getesteten Geräte