Im Test: HTC U23 pro

0

In den Anfängen der Smartphone-Ära erfreuten sich die Geräte aus dem Hause HTC einer immensen Beliebtheit. Nach und nach ist es jedoch ruhiger um den Hersteller geworden und die Zahl der neu entwickelten Smartphones schrumpfte ebenso wie der globale Marktanteil. Mittlerweile hat der Tech-Konzern aus Taiwan sein Hauptaugenmerk VR-Brillen gelegt. Gänzlich aufgegeben wurde die Entwicklung von Smartphones jedoch nicht, wie das U23 pro beweist. Auch wenn der Namenszusatz pro vermuten lässt, dass es sich beim neuen HTC-Phone um ein High-End-Gerät handelt, ist es in Anbetracht der technischen Ausstattung in der Mittelklasse anzusiedeln. Doch dazu etwas später mehr.

Extra-Features mit Seltenheitswert

Der Rahmen sowie die Rückseite des Telefons sind aus Kunststoff gefertigt und beherbergt an der rechten Seite die Lautstärketasten und den Power-Button. Letzterer fungiert zusätzlich auch als Fingerabdruckscanner. Die aus vier Linsen bestehende Hauptkamera ragt zwar nur dezent aus dem Gehäuse, dennoch wackelt das Gerät, wenn es auf dem Tisch liegend bedient wird.

HTC hat zudem einige Extras verbaut, die heutzutage kaum mehr bei Smartphones zu finden sind. Konkret handelt es dabei um eine Status-LED sowie einen Klinkenanschluss für Kopfhörer. Darüber hinaus sind auch NFC, Bluetooth 5.2 und die WLAN-Technologie WiFi 6E an Bord. Neben dem Fingerprintsensor ist das U23 pro zusätzlich auch mit einer Gesichtsentsperrung ausgestattet, die hervorragend funktioniert.

Langgezogener Power-Button
Der Power-Button an der rechten Gehäuseseite dient gleichzeitig auch als Fingerabdruckscanner. Ab und zu reagiert dieser jedoch etwas träge.

Großes Display mit Schwächen

Das Display misst 6,7 Zoll in der Diagonale und stellt die Inhalte mit einer Auflösung von 2.400 x 1.080 Pixeln gestochen scharf dar. Bei der Farbdarstellung wiederum hat HTC unserer Meinung nach jedoch nicht die richtige Abstimmung gefunden. Diese werden teilweise zu kräftig dargestellt. Standardmäßig beläuft sich die Bildwiederholrate auf 120 Hertz. Alternativ lässt sich diese in den Einstellungen auf 60 oder 90 Hertz drosseln. Eine automatische Anpassung, wie sie bei Phones anderer Hersteller zum Einsatz kommt, sucht man beim U23 pro allerdings vergebens.

Unter dem Display verrichtet ein Snapdragon 7 Gen 1 Prozessor aus dem Vorjahr seinen Dienst. Hinzu gesellen sich ein 12 GB Arbeitsspeicher und 256 GB Speicherplatz. Bei Bedarf kann mithilfe einer

MicroSD-Karte der Speicher auf 1 TB erweitert werden. Der Snapdragon-Chip liefert mehr als genug Rechenleistung für die alltäglichen Aufgaben. Apps werden schnell geöffnet und auch der Wechsel zwischen diesen geht sehr schnell vonstatten. Aber auch Bildbearbeitungs- und Gaming-Apps laufen flüssig. Ab Werk ist Android 13 bereits vorinstalliert. Besonders gut gefällt uns, dass HTC auf vorinstallierte Apps von Drittanbietern wie etwa Facebook oder Netflix gänzlich verzichtet. Zwei Jahre lang soll das Phone mit Sicherheitsupdates versorgt werden. Wie viele Betriebssystem-Aktualisierungen vorgesehen sind, hat der taiwanesische Hersteller bislang noch nicht verkündet.

Blick von oben
An der Oberseite des Gehäuses hat HTC einen 3,5 mm-Klinkenstecker für kabelgebundene Kopfhörer verbaut. Einen solchen Anschluss findet man bei Smartphones heute nur noch sehr selten.

Solides Kamera-Setup

Die Kamera auf der Rückseite umfasst vier Linsen. Konkret handelt es sich dabei um eine 108 Megapixel Hauptkamera, einem 8 Megapixel
Ultraweitwinkelobjektiv, einer 5 Megapixel Makrolinse und einen 2 Megapixel Tiefensensor. Bei Tageslicht liefert sie sehr gute Bilder mit natürlich wirkenden Farben. In dunkler Umgebung und beim digitalen Zoom nimmt die Bildqualität allerdings merkbar ab.

Drei in einer Reihe
Die Anordnung der vier Kameralinsen ist unserer Meinung nach gewöhnungsbedürftig. Alles in allem liefert die Hauptkamera sehr ansehnliche Schnappschüsse.

Die Frontkamera, die mittig am oberen Displayrand sehr auffällig platziert ist, schießt Selfies mit einer Auflösung von 32 Megapixeln. Die Qualität der Aufnahmen gefällt uns ganz gut, die Farben sind für unseren Geschmack teilweise etwas zu blass.

HTC hat mit dem U23 pro ein grundsolides Smartphone auf den Markt gebracht. Das Display und die Kamera sind gut und auch die Performance ist hoch genug für eine problemlose Nutzung im Alltag. Leider verzichtet der Hersteller auf eine adaptive Bildwiederholrate und auch der Update-Zeitraum für die Software ist viel zu kurz.Philipp Lumetsberger (Chefredakteur)
ProsCons
– Wasser- und Staubdicht
– Einwandfreie Verarbeitung
– Pure Android-Version
– Akkulaufzeit ist ausbaufähig
– Sehr kurze Update-Garantie
– Maues Design
HerstellerHTC
ModellU23 pro
Preis (Testgerät)
EUR 455
Android-Version13
CPU-Hersteller
Qualcomm
CPU-ModellSnapdragon 7 Gen 1
CPU-Taktung
4 x 2.37 GHz + 4 x 1.8 GHz
GPU-Modell
Adreno 644
Arbeitsspeicher12 GB
Speicher intern256 GB
SD-Karte (max. Größe)1000 GB
Kamera (Haupt-/Front)108 / 32 MP
USB-PortUSB Typ-C
Bluetooth-Version5.2
WLAN-Standarda, b, g, n, ac
LTE
Fingerprintscanner
NFC
Abmessungen166.6 x 77.1 x 8.9 mm
Gewicht205 g
Akku-Kapazität
4600 mAh
Akku tauschbar
Laden (kabellos)
Schnelladen
Ladezeit 0-50 / 43 min**28 min
Ladezeit 0-100 / 116 min**
70 min
Laufzeit Browser / 706 min**
844 min
Laufzeit Video /681 min**
795 min
Laufzeit 3D-Spiel / 375 min**400 min
Display-Größe6.7 “
Display-Typ
OLED
Display-Auflösung2400 x 1080 Pixel
Display-Pixeldichte392.81 ppi
Helligkeit Ø / 428 cd/m2* *726.44 cd/m2
Helligkeit (max) / 461 cd/m2* *766 cd/m2
Leistung(GeekBench 5) /1830*
2913
Grafik (GFXBench) / 2014*
8298
Display4
Speed (Leistung)
4.4
Speed (Hardware)4.8
Akku (Laufzeit)4.3
Akku (Hardware)2.7
Features4.8
Kamera4.5
Verarbeitung5
Design4

Gesamtnote*: Sehr gut (86 %)

Preis/Leistung: Gut

* Die Gesamtnote setzt sich wie folgt zusammen: Display 15 % – Speed (Leistungstest) 22 % – Speed (Hardware) 10 % – Akku (Laufzeit) 24 % – Akku (Hardware) 4 % – Features 4 % – Kamera 15 % – Verarbeitung 3 % – Design 3 %
** Mittelwert aller bisher getesteten Geräte