Ihr Wahrheitsgehalt tendiert meist gegen null, dennoch verbreiten sie sich oft rasend schnell: Fake-News. Doch wie sind sie von seriösen Quellen zu unterscheiden?
Sie können amüsieren, beunruhigen und verstören: Fake-News, Meldungen mit verfälschtem, oft sogar frei erfundenem Inhalt, die von vielen gutgläubigen Empfängern an Freunde und Bekannte weitergeleitet werden. Angeblich sollen sie sogar Donald Trump zum Wahlsieg verholfen haben.
In regelmäßigen Abständen kursieren auf der beliebten Messenger Plattform WhatsApp Kettenbriefe. So war beispielsweise anlässlich des internationalen Weltfrauentags am 8. März 2021 eine Nachricht im Umlauf, wonach Adidas eine Million Schuhe verlost. Über den in der Nachricht enthaltenen Gewinnspiellink landeten ahnungslose Nutzer auf einer gefälschten Webseite des Sportartikelherstellers und wurden dazu aufgefordert, ein Formular auszufüllen sowie anschließend eine App herunterzuladen. Bei dieser App handelte es sich jedoch um eine Schadsoftware, die höchstwahrscheinlich die Passwörter des Smartphone-Nutzers ausspähte.
Wenn Sie eine derartige oder ähnliche Meldung erhalten, sollten sie diese auf keinen Fall weiterleiten und auch auf keinen der darin enthalten Links tippen. Es handelt sich um eine Falschmeldung, die mit vermeintlichen Versprechungen lockt und mit deren Hilfe Hacker an Ihre Daten gelangen wollen.
Wichtig ist also, Falschmeldungen zu erkennen und von seriösen Nachrichten zu unterscheiden. Leider wird dies immer schwieriger, denn die Verfasser der erfundenen Texte sind vielfach geschickt, probieren ständig neue Methoden aus und lernen natürlich auch dazu. Doch wer weiß, worauf zu achten ist und wie eine schnelle Prüfung durchgeführt werden kann, fällt nicht so leicht herein.
Achten Sie darauf:
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
- Stutzig machen sollte, wenn eine Meldung unbedingt und schnellstens an alle Kontakte weitergeleitet werden soll.
- Für eine schnelle Prüfung genügt es oft, das Hauptthema in die Google-Suche einzugeben.
- Taucht der Text mit dem gleichen Wortlaut an diversen Stellen auf, ist das bereits ein Warnsignal.
- In sehr vielen Fällen reicht schon eine kurze Suche, um der Lüge auf die Schliche zu kommen.
- Nehmen Sie angebliche Quellen unter die Lupe, welche den Wahrheitsgehalt der Meldung unterstreichen sollen.
- Die österreichische Initiative Mimikama (mimikama.at) und die TU Berlin (hoax-info.de) informieren über die neuesten Falschmeldungen und bieten auch Suchmöglichkeiten. Mimikama hat sogar eine spezielle Suchmaschine.
1Fake News in sozialen Netzwerken
Durch Donald Trumps Präsidentschaft haben es Falschmeldungen auf Facebook und Co. auf die Hitliste der öffentlich diskutierten Themen geschafft. Aber auch hierzulande spielen solche Nachrichten eine immer größere Rolle.
Fake-News sind Geschichten, die sich als Pressemeldungen darstellen, deren Autoren aber kein Interesse an seriöser Berichterstattung haben.
Vielmehr zielen sie auf leichtgläubige Leser ab, die den reißerischen Texten gerne Glauben schenken, sie auf den Social-Media-Plattformen weiterverbreiten und natürlich die verlinkten Webseiten besuchen. Es gibt verschiedene Gründe für die Veröffentlichung der teilweise oder vollständig erfundenen Nachrichten. Oft sollen die Leser verunsichert oder gar verängstigt werden, um Meinungen zu beeinflussen oder zu festigen. Es gibt auch Seiten, die damit lediglich Traffic generieren und über Werbung Geld verdienen möchten. Dann gibt es noch die Satirewebseiten, die nur unterhalten wollen.
Seien Sie also vorsichtig, wenn die Inhalte solcher Meldungen oder Seiten überspitzt dargestellt und von Meinungen statt Erklärungen dominiert werden. Seriöse Journalisten legen hauptsächlich Wert auf solide Fakten und nicht auf reißerische Darstellung. Eine Prüfung wie auf der linken Seite beschrieben gibt im Zweifel Aufschluss.
2Fake-News im E-Mail-Verkehr
Lange Zeit war die E-Mail das Transportmedium Nummer eins für erfundene Nachrichten aller Art. Doch auch wenn die Konkurrenz durch soziale Medien und Messenger mittlerweile sehr groß ist, bleibt die elektronische Post für Betrüger attraktiv.
Für eine besonders gefährliche Masche, die ebenfalls auf falschen Nachrichten beruht, verliert die E-Mail so schnell nicht an Bedeutung: das Phishing. Eine angeblich seriöse Institution, wie etwa eine Bank oder ein Kreditkartenunternehmen, fordert sie in der Regel zu dringendem Handeln auf, weil sonst drastische Konsequenzen drohen. Das können beispielsweise Kontoschließungen oder hohe Gebührenforderungen sein. Ziel der Ganoven ist beim Phishing stets, geheime Daten von Ihnen für Betrügereien zu erhalten.
Es gibt etliche Merkmale, die auf eine Phishing-Mail hinweisen. Dazu gehört schlechtes Deutsch ebenso wie eine allgemeine Anrede ohne Ihren Namen, wobei die Kriminellen sich hier leider enorm verbessert haben. Wichtig ist daher zu wissen, dass kein seriöses Unternehmen Sie per Mail dazu auffordert, sich mit Ihren Zugangsdaten irgendwo einzuloggen oder diese auf eine andere Weise preiszugeben. Auch einen zu öffnenden Anhang werden sie so nicht bekommen.
3Messenger-Kettenbriefe
Als der Kettenbrief noch vom Postboten gebracht wurde, gab es ihn nur selten. Mit der Einführung der elektronischen Post erlebte er einen beispiellosen Aufstieg und reist heute am liebsten per Messenger.
Die oft enorm schnelle und weite Verbreitung von Kettenbriefen ist nur möglich, weil ein großer Teil der Empfänger ihren Inhalt unbesehen glaubt und sie ungeprüft an sämtliche Kontakte weiterleitet. Viele dieser sogenannten Hoaxes sind harmlos, ängstigen oder verunsichern aber ihre Leser. Andere wiederum können teils erheblichen Schaden anrichten, sei es finanzieller Natur, etwa bei Abo-Fallen, oder in Form von Datendiebstahl bzw. -verlust durch schädliche Smartphone-Apps.
Erhalten Sie eine Nachricht, die Sie dringend an alle Ihre Kontakte weiterleiten sollen, können Sie grundsätzlich davon ausgehen, dass es sich um einen Fake handelt. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Ihnen angeblich jemand etwas schenken will oder ein Gewinn wartet, denn hier lauert Betrug.
Wollen Sie sichergehen, nehmen Sie eine Prüfung wie im Kasten auf der linken Seite beschrieben vor. Informieren Sie zudem den Absender, falls Sie eine Fake-Nachricht enttarnt haben.