Jeder spricht darüber, doch was ist 5G – und wie funktioniert es im Detail?

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Die Mobilfunknetze im Land sind nicht erst, aber besonders seit Pandemie-Beginn sehr stark gefordert. Ein gut ausgebautes Netz ist ein gesundes Konstrukt einer funktionierenden, digitalisierten Nation. Die 5G-Mobilfunktechnologie erscheint da als logischer und nächster Schritt – zumindest wird dies meistens von Befürwortern argumentiert. Doch ist das wirklich so? Brauchen wir wirklich 5G? Und was ist dran an den zahlreichen Verschwörungstheorien, die sich um 5G ranken? Wir machen den Check!

WAS KANN 5G?

Wer einen 5G-Tarif nutzt, der profitiert von Datenraten bis 10 Gbit/s, einer Echtzeitübertragung oder auch Latenzzeiten – also der Verzögerungszeit – von unter einer Millisekunde. Außerdem können höhere Frequenzbereiche und -kapazitäten als bei LTE, der Vorgängertechnologie, erreicht werden. Vereinfacht gesagt ist 5G in der Lage, mehr Daten schneller und dabei zuverlässiger per Mobilfunk zu übertragen, als dies bei LTE bzw. 4G der Fall ist.

“LTE REICHT DOCH VÖLLIG AUS!” – Stimmt das?

Die vielzitierte Aussage „Wir brauchen kein 5G!“ verstummt auch im Jahr 2021 keinesfalls. Und in der Tat reicht für Otto Normalverbraucher, der sich in einem gut ausgebauten LTE-Netz bewegt, die bisherige 4G-Technologie für den Alltagseinsatz völlig aus. Videos werden schneller geladen, als sie auf dem Abspielgerät wiedergegeben werden können, auch der Datentransfer wird ausreichend schnell erledigt und das herkömmliche Versenden von Kurznachrichten unterfordert selbst den LTE-Vorgänger 3G. Warum also 5G? Weil es weniger als bloße Mobilfunktechnik, sondern vielmehr als neuer Kommunikationsstandard angesehen werden soll. Die äußerst rasant voranschreitende, digitale Verknüpfung von Mensch und Maschinen braucht immer potentere und leistungsstarke Netze, auch abseits der bloßen Kommunikation zwischen zwei Smartphones.

WAS SIND DIE EINSATZGEBIETE VON 5G?

Oftmals wird in diesem Zusammenhang die Vernetzung der Mobilität genannt. Autonome Fahrzeuge können dank 5G in Echtzeit kommunizieren und sind in vielen Situationen nicht mehr auf den Faktor Mensch angewiesen. Der Vorrang lässt sich automatisch regeln, Geschwindigkeiten und Navigation automatisieren und der allgemeine Verkehrsfluss steuern. Zu futuristisch? Mitnichten. Aber es gibt auch zahlreiche, weitaus banalere Einsatzgebiete. Es profitieren etwa Nutzer an Orten mit großem Personenaufkommen – in Covid-Zeiten zugegebenermaßen eine Utopie – von einer besseren Netzstabilität, beispielsweise im Stadion oder in der Konzertlocation. Aber auch der Gamingsektor, bei Jugendlichen und Junggebliebenen sehr beliebt, lechzt nach einem potenteren Netz, da Spieleaktivitäten heutzutage praktisch nur noch online stattfinden.

WANN GIBT ES BEI MIR?

Der Netzaufbau ist im Moment in vollem Gange. Die Regierung hat die Mobilfunkfrequenzen (2,0 und 3,4 bis 3,7 Gigahertz) im März 2019 versteigert, seither wird fleißig ausgebaut. Allerdings ist der Aufbau mit großen Kosten und Aufwänden verbunden, die selbst die großen Telekommunikationsanbieter an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit bringen. Bis 5G flächendeckend in der gesamten Republik verfügbar sein wird, vergehen sicherlich noch einige Jahre; zu groß ist das Land, zu weit verstreut die zahlreichen Funklöcher. Immerhin sind jedoch bereits heute die großen Metropolen und deren Umlandregionen mit 5G-Netzen ausgestattet. Und täglich werden es mehr.