Unsere Probanden
Für unseren großen Vergleich haben wir die gängigsten Anbieter ins Boot geholt. Über allen steht Spotify als der unumstrittene Krösus, der in beinahe allen Punkten Referenzwerte setzt. In Sachen Abonnenten befindet sich Apple Music auf einem ungefährdeten zweiten Rang mit Respektabstand in beide Richtungen. Gerade für iOS-Nutzer ist der Anbieter die beste Wahl, weil sich der Dienst ideal in das Ökosystem Apples einfügt. In unserem Überblick darf auch Amazon Music Unlimited nicht fehlen. Sollten Sie zu Amazons Prime-Usern zählen, stellt dieser Dienst eine günstige Alternative zur Konkurrenz dar. Positiv überrascht hat uns auch Deezer, die sich nirgends einen echten Schnitzer leisten und daher in quasi allen Punkten überzeugen konnten. YouTube Music kämpft, knapp ein Jahr nach Marktstart, immer noch mit einigen Kinderkrankheiten, hat mit YouTube Premium jedoch einen großen Pluspunkt mit an Bord.
Die Songs – Querbeet
Mit diesen fünf Titeln haben wir den Streamingdiensten auf den Zahn gefühlt. Bieten die Dienste diese doch teils recht exotischen Titel an? Eines können wir konstatieren: Die Trefferquote ist herausragend und alle Anbieter hatten und haben alle fünf Titel im Angebot.
Unsere digitale Jukebox ist buntgemischt. Spanischer Feelgood-Sound und Rockmusik aus Österreich findet sich genauso im Portfolio wie Musikvom Balkan und aus den USA. Die Playlist beschließt ein Klassiker von Herbert Grönemeyer.
Spotify
Natürlich darf der Krösus in Sachen Musikstreaming in unserer Übersicht nicht fehlen. Das aus Schweden stammende Start Up wurde 2006 gegründet und wuchs schnell. Heute gilt der Dienst als ultimativer Vorreiter im Streamingbereich. Spotify verzeichnet weltweit mehr als 200 Millionen Nutzer, davon sind beinahe die Hälfte zahlende Abonnenten. Der Rest nutzt ein Freemium-Modell, welches einfache und grundlegende Dienstleistungen kostenlos anbietet.
Wer sich hingegen für ein Bezahlmodell entscheidet, dem wird für 9,99 Euro im Monat einiges geboten. Mehr als 35 Millionen Titel stehen zur Auswahl, die Soundqualität ist in Ordnung, App und Menüdesign sind bis ins kleinste Detail durchdacht und zudem läuft Spotify quasi auf allen Plattformen.
TITELCHECK
Zeljko Joksimovic – Lane Moje | ✔ |
David Bisbal & Sebastian Yatra – A Partir De Hoy | ✔ |
Excuse Me Moses – Not In Love Anymore | ✔ |
Herbert Grönemeyer – Mensch | ✔ |
Seth MacFarlane – It‘s Anybody‘s Spring | ✔ |
Titelanzahl | mehr als 35 Millionen |
Streamingqualität und -Format | 320 kbit/s | Vorbis |
Kostenloser Tarif mit Werbung | ja |
Familien-Abo | ja – 14,99 Euro pro Monat |
Standardpreis pro monat | 9,99 Euro |
+ | Gute Klangqualität, großes Musikangebot, gelungenes App-Design, läuft auf fast jeder Plattform |
– | Vereinzelt Probleme bei Verbindung mit WLAN-Speakern |
NOTE: SEHR GUT
Apple Music
In Sachen Abonnenten befindet sich Apple Music mittlerweile auf einem soliden zweiten Platz hinter Spotify. Der Dienst startete erst 2015, konnte sich allerdings rasch etablieren. Großer Vorteil für Apples hauseigenen Streamingdienst ist sicher die ideale Einbindung in das eigene Ökosystem, doch auch eine Android-App steht zur Verfügung. Laut eigener Aussage offeriert Apple seinen Kunden mehr als 45 Millionen Titel.
Der Preis ist mit 9,99 Euro pro Monat marktüblich. Apple bietet außerdem ein Familienabonnement für bis zu sechs Personen an, verlangt dafür 14,99 Euro. Außerdem versteckt Apple in den Einstellungen der App noch eine weitere Abo-Möglichkeit. Für 99 Euro Jahresgebühr ist der Dienst volle 365 Tage zu benutzen.
TITELCHECK
Zeljko Joksimovic – Lane Moje | ✔ |
David Bisbal & Sebastian Yatra – A Partir De Hoy | ✔ |
Excuse Me Moses – Not In Love Anymore | ✔ |
Herbert Grönemeyer – Mensch | ✔ |
Seth MacFarlane – It‘s Anybody‘s Spring | ✔ |
Titelanzahl | mehr als 34 Millionen |
Streamingqualität und -Format | 256 kbit/s | AAC |
Kostenloser Tarif mit Werbung | nein |
Familien-Abo | ja – 14,99 Euro pro Monat |
Standardpreis pro monat | 9,99 Euro |
+ | Große Musikauswahl, optimale Integration in Apples Ökosystem, kombiniert „eigene“ Musik mit Streamingtiteln in einer einzigen App |
– | Bedienung nicht immer intuitiv, manche Plattform fehlt, Jahresabo versteckt sich in den Einstellungen des iPhones |
NOTE: GUT
Amazon Music Unlimited
Versandgigant Amazon hat auch einen eigenen Musikstreaming-Dienst im Angebot. Konkret trägt dieser den etwas sperrigen Namen „Amazon Music Unlimited“. Der Streamingdienst kostet regulär 9,99 Euro, wie der Mitbewerb auch. Allerdings offeriert Amazon seinen Prime-Kunden (für welche jedoch auch eine Jahresmitgliedschaft fällig wird) den Monat für nur 7,99 Euro. Außerdem steht noch ein Familien-Abonnement für 14,99 Euro zur Verfügung, welches bis zu sechs Personen gleichzeitig nutzen können.
Des Weiteren hat Amazon ein Alleinstellungsmerkmal im Repertoire: Der Dienst überträgt sämtliche Spiele der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga sowie die deutschen Teams in der UEFA Champions League im Audiostream mit deutschem Kommentar.
TITELCHECK
Zeljko Joksimovic – Lane Moje | ✔ |
David Bisbal & Sebastian Yatra – A Partir De Hoy | ✔ |
Excuse Me Moses – Not In Love Anymore | ✔ |
Herbert Grönemeyer – Mensch | ✔ |
Seth MacFarlane – It‘s Anybody‘s Spring | ✔ |
Titelanzahl | mehr als 50 Millionen |
Streamingqualität und -Format | 256 kbit/s | MP3 |
Kostenloser Tarif mit Werbung | nein |
Familien-Abo | ja – 14,99 Euro pro Monat |
Standardpreis pro monat | 9,99 Euro (7,99 Euro für Prime-Kunden) |
+ | Für Prime-Kunden günstigerer Tarif verfügbar, optimale Alexa-Einbindung, Bundesliga-Übertragungen im Audiostream |
– | Die kostenlose Variante, Amazon Music, hat nur etwa 2 Millionen Titel auf Lager und ist für Musikliebhaber unbrauchbar |
NOTE: GUT
Deezer
Den Dienst gibt es bereits seit August 2007, damals startete Deezer in Frankreich. Zwölf Jahre später ist der Musikstreaming-Dienst in mehr als 180 Ländern verfügbar und bietet einen Katalog von aktuell rund 53 Millionen Titeln an. Abonnenten haben neben der Musik auch Zugriff auf Hörbücher, Hörspiele und Podcasts. Aktuell besitzt Deezer rund 14 Millionen aktive Nutzer weltweit. Der Preis für das Standard-Abonnement beträgt 9,99 Euro im Monat, damit ist Deezer in guter Gesellschaft. Allerdings wird auch eine HiFi-Version angeboten, die mit 19,99 Euro knapp doppelt so viel kostet als das reguläre Abonnement. Die Produktpalette wird von einem Studenten- und Familienabo ergänzt und von einer werbefinanzierten, kostenlosen Variante abgerundet.
TITELCHECK
Zeljko Joksimovic – Lane Moje | ✔ |
David Bisbal & Sebastian Yatra – A Partir De Hoy | ✔ |
Excuse Me Moses – Not In Love Anymore | ✔ |
Herbert Grönemeyer – Mensch | ✔ |
Seth MacFarlane – It‘s Anybody‘s Spring | ✔ |
Titelanzahl | 53 Millionen |
Streamingqualität und -Format | 320 kbit/s | MP3 |
Kostenloser Tarif mit Werbung | ja |
Familien-Abo | ja – 14,99 Euro pro Monat |
Standardpreis pro monat | 9,99 Euro |
+ | Sehr viele Titel, Hörbücher und Hörspiele ergänzen das Angebot, HiFi-Version für Musik mit hoher Qualität |
– | App stürzt vereinzelt nach längerem Gebrauch ab |
NOTE: SEHR GUT
Youtube Music
Der wohl interessanteste Streamingdienst ist YouTube Music. Nicht etwa wegen der marktüblichen 9,99 Euro, die pro Monat dafür zu entlohnen sind oder der modern gestalteten App. Nein, es ist die Verknüpfung mit YouTube, die den Dienst so interessant macht. Denn hier werden die Vorzüge eines Streamingdienstes mit der größten Videoplattform gekoppelt und somit ergibt dies ein schier unendlich großes Musikarchiv. Auch wenn YouTube keine Angabe über den Titelumfang trifft, so wurden wir bei beinahe jedem noch so exotischen Titel fündig.
Wer auf einen Espresso pro Monat verzichten kann, dem raten wir, die zwei gesparten Euro an YouTube zu überweisen und sich YouTube Premium zuzubuchen. Damit erhalten Sie werbefreien Zugang zu sämtlichen Videos auf der Plattform.
TITELCHECK
Zeljko Joksimovic – Lane Moje | ✔ |
David Bisbal & Sebastian Yatra – A Partir De Hoy | ✔ |
Excuse Me Moses – Not In Love Anymore | ✔ |
Herbert Grönemeyer – Mensch | ✔ |
Seth MacFarlane – It‘s Anybody‘s Spring | ✔ |
Titelanzahl | mehr als 34 Millionen |
Streamingqualität und -Format | 256 kbit/s | AAC |
Kostenloser Tarif mit Werbung | nein |
Familien-Abo | ja – 14,99 Euro pro Monat |
Standardpreis pro monat | 9,99 Euro |
+ | Große Musikauswahl, optimale Integration in Apples Ökosystem, kombiniert „eigene“ Musik mit Streamingtiteln in einer einzigen App |
– | Bedienung nicht immer intuitiv, manche Plattform fehlt, Jahresabo versteckt sich in den Einstellungen des iPhones |
NOTE: GUT
High Quality
Die hier angeführten Musikstreamingdienste unterscheiden sich in ihrer Basisversion nicht groß von ihren vorherigen Mitbewerbern. Allerdings setzen sowohl Tidal als auch Qobuz auf ein ganz anderes Pferd. Der Fokus liegt auf Musik in hoher Qualität, auch HiFi-Music genannt. Weitaus höhere Datenraten bei der Musikübertragung sollen bestmöglichen Musikgenuss garantieren. Dies ist in erster Linie interessant für Besitzer von potenten und qualitativ herausragenden Musikanlagen, die raumfüllenden Klang in die eigenen vier Wände bringen. Da dies jedoch nur für einen Bruchteil der Bevölkerung interessant sein dürfte, haben wir beide Dienste etwas aus dem Gesamtkonzept geklammert. Nutzer, die ihre Musik zum Großteil unterwegs mit den beigelegten Standard-Headsets des Smartphones konsumieren, sind sicherlich auf der vorherigen Doppelseite besser aufgehoben, für Musikliebhaber sind hingegen diese Dienste eine Überlegung wert.
Tidal
Betrachtet man Tidals Standardangebot, so handelt es sich lediglich um einen Streamingdienst von vielen. Allerdings zielt Tidal ganz klar auf Nutzer, die Wert auf eine verlustfreie Qualität der gestreamten Musik legen. In dieser Sparte gilt Tidal gemeinhin als Vorreiter. Mehr als 60 Millionen Titel stehen in HiFi-Qualität zur Verfügung und für einen monatlichen Obolus von 19,90 Euro erhält der Nutzer Zugang zur gesamten Musikbibliothek. Ein werbefinanzierter, kostenloser Testzugang fehlt zwar, allerdings können Sie den Dienst 30 Tage unverbindlich Testen, ehe das Probeabo in ein unbefristetes, monatlich kündbares Abonnement übergeht. An der App haben wir nichts auszusetzen, Suche und Bedienung klappten einwandfrei. Allerdings lassen sich keine eigenen Titel importieren.
TITELCHECK
Zeljko Joksimovic – Lane Moje | ✔ |
David Bisbal & Sebastian Yatra – A Partir De Hoy | ✔ |
Excuse Me Moses – Not In Love Anymore | ✔ |
Herbert Grönemeyer – Mensch | ✔ |
Seth MacFarlane – It‘s Anybody‘s Spring | ✔ |
Titelanzahl | mehr als 50 Millionen |
Verlustfreies Streaming | ja |
Kostenloser Tarif mit Werbung | nein |
Familien-Abo | ja |
Standardpreis pro Monat | 19,99 Euro |
+ | High-Quality-Music, großes Musikarchiv, einfache Bedienung, zahlreiche Musikvideos |
– | Eigene Titel können nicht importiert werden |
NOTE: SEHR GUT
Qobuz
Neben der Hifi-Qualität punktet Qobuz vor allem mit High-Resolution-Audio, welche in Sachen Qualität noch etwas über der Konkurrenz anzusiedeln ist. Für dieses Angebot muss allerdings noch etwas tiefer in die Tasche gegriffen werden, 24,99 Euro kostet der Tarif im Monat. Alternativ bietet Qobuz jedoch auch ein Standard-Abonnement für 9,99 Euro sowie die HiFi-Variante für 19,99 Euro an. Die Musikbibliothek umfasst etwa 40 Millionen Titel, wobei die größte Stärke von Qobuz definitiv in der klassischen Musik zu finden ist.
So klar die Abonnement-Struktur von Qobuz auch ist, leider fehlt ein Familien-Abonnement im Produktsortiment. Und die Möglichkeit, eigene Titel zu importieren, sucht man ebenfalls vergeblich.
TITELCHECK
Zeljko Joksimovic – Lane Moje | ✔ |
David Bisbal & Sebastian Yatra – A Partir De Hoy | ✔ |
Excuse Me Moses – Not In Love Anymore | ✔ |
Herbert Grönemeyer – Mensch | ✔ |
Seth MacFarlane – It‘s Anybody‘s Spring | ✔ |
Titelanzahl | rund 40 Millionen |
Verlustfreies Streaming | ja |
Kostenloser Tarif mit Werbung | nein |
Familien-Abo | nein |
Standardpreis pro Monat | 19,99 Euro |
+ | Einziger Anbieter für High-Res-Music, klare Angebotsstruktur, ideal für Klassik-Fans |
– | Familien-Abonnement fehlt, kein eigener Titel-Import möglich |
NOTE: GUT
Fazit
Egal ob Sie nun Ihren Fokus eher auf eine große Songvielfalt, einen günstigen Preis oder die maximale Verfügbarkeit auf möglichst vielen Plattformen legen – mit keiner der hier aufgeführten Streamingdienste machen Sie in irgendeiner Form einen Fehler. In der Redaktion haben wir sämtliche Dienste auf Herz und Nieren getestet, Spotify und Co. liefen quasi permanent und für den Alltagseinsatz fehlte es uns an nichts. Freilich gibt es den einen oder anderen Unterschied, gerade bei der Bedienung der diversen Apps oder auch der Integration in das jeweilige Betriebssystem, aber gerade das Songangebot ist durch die Bank herausragend und der Preis beinahe bei allen Anbietern identisch. Somit können Sie bedenkenlos zugreifen, wir raten jedoch, zuvor das bei jedem Anbieter gewährte Probemonat zu nutzen.