Im Test:Google Pixel 6 Pro & Google Pixel 6

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Die Pixel-Telefone der vergangenen Jahre schlugen zumeist vor allem aufgrund ihrer manchmal doch recht eigenwilligen Designs hohe Wellen. Mal war es eine Uralt-Optik mit dicken Bildschirmrändern, ein anderes Mal einen doppelt so dicken Rand an der Oberseite als am unteren Displayrand. In diesem Jahr ist es wieder das äußere Erscheinungsbild, das die Wogen hochgehen lässt. Denn der Kamerabuckel auf der Rückseite würde selbst dem Glöckner von Notre Dame Konkurrenz machen. Während die enorme Ausnehmung beim Pro-Modell mit zumindest drei unterschiedlichen Kameralinsen noch einigermaßen Sinn ergeben würde, sind es beim Standardmodell gerade einmal zwei. Neben der herkömmlichen Linse verfügt das Setup noch über eine für Weitwinkelaufnahmen. Im Pro steckt zusätzlich eine Telelinse für vierfachen optischen Zoom.

Gewöhnungsbedürftig: Während der monströse Kamerablock im 6 Pro zumindest mit drei Linsen noch halbwegs erklärbar ist, befinden sich im Standardmodell lediglich zwei Linsen. Mutiger Designschritt mit Wiederkennungswert.

Die Pixels waren in den letzten Jahren bekannt für ihre sehr guten Foto-Ergebnisse. Daran hat sich zwar bei der aktuellen Generation auch nichts geändert, allerdings spielt die KI deutlich mehr mit den Farben. Während die Ergebnisse der Vorgänger durch große Natürlichkeit bestochen haben, dreht die Software beim Pixel 6 und 6 Pro mehr am Rad. Vor allem kontrastreiche Fotos mit großen Helligkeitsanteilen bekommen eine fast übersättigte HDR-Optik. Und das gilt für beide Modelle.

Die Frontkameras unterscheiden sich in der Auflösung, das Pro fertigt Bilder mit 11, das Standardmodell nur mit 8 Megapixel. Im Detail fällt das auf, bei Betrachtung auf dem Smartphone-Display allerdings nicht.

Bildschirm-Differenzen

Apropos Display: Beide Phones verfügen über ein AMOLED-Panel, doch während das Pro eine Bildwiederholrate von 120 Hertz bietet, sind es beim 6er lediglich 90 Hertz. Das fällt zwar nur beim direkten Vergleich wirklich negativ auf, ist aber merkbar. Ebenso verhält es sich mit der Auflösung, die beim größeren Pro-Modell deutlich höher ist (3.120 x 1.440 Pixel) als beim günstigeren Modell (2.400 x 1.080 Pixel). Auch der Wert der Pixel pro Zoll ist beim Pro deutlich höher (512 zu 411 ppi). Auch das fällt zwar in erster Linie beim direkten Vergleich auf, erklärt aber, warum das Pro aktuell rund 250 Euro teurer ist.

Die Abweichung in der Displayauflösung ist auch wohl der Hauptgrund, dass das Pixel 6 seinen größeren Bruder in beinahe allen Akku-Testkategorien geschlagen hat. Bei der Videowiedergabe sind es sogar fast vier Stunden Unterschied (18:53 zu 22:40 h). Aber bitte nicht falsch verstehen: Beide Telefone haben insgesamt einen starken und performanten Akku, der Sie locker durch den Tag begleitet. Das muss er auch, denn die Ladezeit ist ziemlich träge und das Nachtanken geht nicht schnell bei einem Kaffee vonstatten. Wir haben die Geräte mangels mitgeliefertem Netzteil mit einem hauseigenen 40 Watt-Netzteil aufgeladen und es dauerte mehr als drei Stunden, bis die Telefone wieder bei 100 % Kapazität angekommen waren. Das Pro war dabei rund 20 Minuten schneller.

Interessanterweise sind beide Geräte nahezu gleich schwer. 207 Gramm beim Standardmodell stehen 210 Gramm des Pro gegenüber. Das macht die Phones, in Kombination mit der hervorragenden Verarbeitung, zwar sehr wertig. Allerdings sind beide aufgrund der glatten Glasrückseite äußerst rutschig und man muss aufpassen, dass die Telefone im Alltag nicht aus den Händen gleiten. An die Positionierung des Powerbuttons rechts oberhalb der Lautstärketaste muss man sich zudem auch erst einmal gewöhnen. Fehleingaben standen vor allem zu Beginn der Gerätetests an der Tagesordnung.

Anordnung: Der Powerbutton auf der rechten Gehäuseseite wurde oberhalb der Lautstärketasten angeordnet, was gerade am Anfang dazu führte, dass wir die falsche Taste betätigt haben.

Auf Jahre abgesichert

Was die Performance angeht, können wir den Pixels nur Gutes attestieren. Zwar sind beide nicht ganz an der Highend-Konkurrenz dran, doch kostet die zumeist auch deutlich über 1.000 Euro. Und der minimale Unterschied in den Benchmark-Ergebnissen spiegelt sich keinesfalls in der subjektiven Wahrnehmung wider. Außerdem – und das gilt im Allgemeinen für die Pixel-Modelle – bekommen die Google-Telefone fünf Jahre Sicherheitsupdates und immer zuerst die aktuelle Android-Version. Damit sollten bis hin zu Android 15 Updates garantiert sein.

Man kann Google sicherlich nicht vorwerfen, in Sachen Design langweilig zu sein. Die Pixels der letzten Jahre unterschieden sich immer stark vom Vorgänger – und das ist auch bei der 6er-Reihe der Fall. Ob einem der wuchtige Buckel nun gefällt oder nicht, ist natürlich Geschmacksache. Reines Android in potenter Hardware macht nicht nur Spaß, sondern bietet viel Leistung für vergleichsweise wenig Geld. Wenn Sie zudem auf das 120 Hertz-Display und eine Telekamera verzichten können, reicht das Standardmodell völlig aus und macht Ihnen jahrelang Freude.Christoph Lumetzberger (Chefredakteur)

2. Google Pixel 6

ProsCons
– Flotte Software
– Gute Akkulaufzeiten
– Neue Android-Version auf Jahre gesichert
– Träge Ladezeiten
– Glatte und rutschige Rückseite
– Position des Powerbuttons
HerstellerGoogle
ModellPixel 6
Preis (Testgerät)649 €
Android-Version12
CPU-HerstellerGoogle
CPU-Taktung4 x 2.53 GHz + 4 x 1.8 GHz
CPU-ModellTensor (5 nm)
GPU-ModellMali-G78 MP20
Arbeitsspeicher8 GB
Speicher intern128 GB, 256 GB
SD-Karte (max.Größe)
Kamera (Haupt/Front)50 / 8 MP
USB-PortUSB Typ-C
Bluetooth-Version5.2
WLAN-Standarda, b, g, n, ac
LTE✔ 
Fingerprintscanner✔ 
NFC
Abmessungen158.6 x 74.8 x 8.9 mm
Gewicht207 g
Akku-Kapazität4614 mAh
Akku tauschbar
Laden (kabellos)
Schnellladen✔
Ladezeit 0-50 / 42 min*97 min
Ladezeit 0-100 / 111 min*214 min
Laufzeit Browser / 869 min*936 min
Laufzeit Video / 939 min* 1360 min
Laufzeit 3D-Spiel / 433 min*371 min
Display-Größe6.4 “
Display-TypAMOLED
Display-Auflösung2400 x 1080 Pixel
Display-Pixeldichte411.22 ppi
Helligkeit Ø / 434 cd/m2** 459.44 cd/m2
Helligkeit (max) / 485 cd/m2** 463 cd/m2
Leistung (GeekBench 5) / 2048** 2820
Grafik (GFXBench) / 6486**14996

** Mittelwert aller bisher getesteten Geräte

Display4.3
Speed ( Leistungstest)4.2
Speed (Hardware)5
Akku (Laufzeit)3.4
Akku (Hardware)4.5
Features4.4
Kamera 4.5
Verarbeitung5
Design4

Von möglichen 5 Punkten

Gesamtnote*: Sehr Gut (84%)

Preis/Leistung: Sehr Gut

*Die Gesamtnote setzt sich wie folgt zusammen:

Display 15 % – Speed (Leistungstest) 22 % – Speed (Hardware) 10 % – Akku (Laufzeit) 24 % – Akku (Hardware) 4 % – Features 4 % – Kamera 15 % – Verarbeitung 3 % – Design 3 %

1. Google Pixel 6 Pro

ProsCons
– Neue Android-Version auf Jahre gesichert
– Performante Software
– Traumhaftes Display
– Ladezeiten sind träge
– Rückseite sehr rutschig
– Position des Powerbuttons
HerstellerGoogle
ModellPixel 6 Pro
Preis (Testgerät)899 €
Android-Version12
CPU-HerstellerGoogle
CPU-Taktung4 x 2.53 GHz + 4 x 1.8 GHz
CPU-ModellTensor (5 nm)
GPU-ModellMali-G78 MP20
Arbeitsspeicher12 GB
Speicher intern128 GB, 256 GB, 512 GB
SD-Karte (max.Größe)
Kamera (Haupt/Front)50 / 11.1 MP
USB-PortUSB Typ-C
Bluetooth-Version5.2
WLAN-Standarda, b, g, n, ac
LTE✔ 
Fingerprintscanner✔ 
NFC
Abmessungen163.9 x 75.9 x 8.9 mm
Gewicht210 g
Akku-Kapazität5003 mAh
Akku tauschbar
Laden (kabellos)
Schnellladen✔
Ladezeit 0-50 / 42 min*91 min
Ladezeit 0-100 / 111 min*193 min
Laufzeit Browser / 869 min*873 min
Laufzeit Video / 939 min* 1133 min
Laufzeit 3D-Spiel / 433 min*411 min
Display-Größe6.71 “
Display-TypAMOLED
Display-Auflösung3120 x 1440 Pixel
Display-Pixeldichte512.11 ppi
Helligkeit Ø / 434 cd/m2** 470.33 cd/m2
Helligkeit (max) / 485 cd/m2** 475 cd/m2
Leistung (GeekBench 5) / 2048** 2821
Grafik (GFXBench) / 6486**14389

** Mittelwert aller bisher getesteten Geräte

Display4.9
Speed ( Leistungstest)4.2
Speed (Hardware)5
Akku (Laufzeit)3.5
Akku (Hardware)4.5
Features4.4
Kamera 4.5
Verarbeitung5
Design4

Von möglichen 5 Punkten

Gesamtnote*: Sehr Gut (86%)

Preis/Leistung: Sehr Gut

*Die Gesamtnote setzt sich wie folgt zusammen:

Display 15 % – Speed (Leistungstest) 22 % – Speed (Hardware) 10 % – Akku (Laufzeit) 24 % – Akku (Hardware) 4 % – Features 4 % – Kamera 15 % – Verarbeitung 3 % – Design 3 %