Im Test: Samsung Galaxy S24 Ultra

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Alle Jahre wieder stellt der Tech-Konzern Samsung in den ersten Wochen des Jahres die neue Galaxy S-Serie vor. Mitte Januar 2024 hat der Hersteller das Galaxy S24, das S24+ und das S24 Ultra der Weltöffentlichkeit präsentiert. Die wohl größte Neuerung, die Samsung seiner neuesten Modellreihe spendiert hat, ist die mit jeder Menge KI-Funktionen ausgestattete Software. Laut eigenen Angaben sollen die Phones eine neue Ära der ­mobilen KI einläuten. Die Palette reicht dabei von Features, die mithilfe Künstlicher Intelligenz das Entfernen oder das Verschieben von Objekten auf Fotos ermöglichen, bis hin zu automatisch generierten Zusammenfassungen von Texten und der Echtzeit-Übersetzung von Fremdsprachen. Die Galaxy AI arbeitet dabei teils offline, teilweise werden die Ergebnisse aber auch online via Cloud berechnet.

KI soweit das Auge reicht

Bei den KI-Funktionen trennt sich die Spreu vom Weizen. Während manche Features in unserem Test einwandfrei funktionierten, besteht bei anderen noch etwas Nachholbedarf. So hat etwa die Echtzeit-Übersetzung bei Gesprächen einzelne Sätze falsch übersetzt. Außerdem benötigt die KI etwas Zeit, um die Übersetzungen anzufertigen, wodurch es zwangsläufig zu Gesprächspausen kommt. Beim geschriebenen Wort hingegen liefert die Software wesentlich bessere Resultate. Sie ist in der Lage, fremdsprachige Texte zu verfassen, Grammatikfehler zu finden und auch Nachrichten eigenständig umzuformulieren. Vereinzelt hat die KI zwar Fehler übersehen, doch diese können vor dem Absenden noch ausgebessert werden.

Als besonders praktisch erweist sich das Zusammenfassen von Webseiten. Ein Knopfdruck genügt und lange Texte werden kurz und bündig zusammengefasst. Eine Einschränkung gibt es allerdings: Die Funktion ist nur im Samsung Browser nutzbar. All jene, die der Variante aus dem Hause Google den Vorzug geben, können das Feature nicht verwenden.

Bei der Fotobearbeitung zeigt die Künstliche Intelligenz aber auch ihre Stärken. Störende Objekte lassen sich aus dem Schnappschuss entfernen, Personen verschieben, neue Inhalte erschaffen oder die Bilder auch erweitern. Manche unserer überarbeiteten Testbilder sehen täuschend echt aus. Bei einigen bearbeiteten Bildern fällt es hingegen sofort auf, dass die Software Änderungen vorgenommen hat.
Den besten Eindruck aller KI-Funktionen hat definitiv die so genannte „Circle to Search“-Funktion hinterlassen. Hierbei wird beispielsweise ein Objekt auf einem Foto mit dem Finger bzw. S Pen eingekreist und die Software führt automatisch eine Google-Suche durch und listet die passenden Treffer auf. Dieses Feature ist zwar per se keine Eigenkreation von Samsung, dennoch hat es der Tech-Konzern unserer Ansicht nach hervorragend umgesetzt.

Neues Display, neuer Rahmen

Abseits der intelligenten Software hat der Hersteller beim S24 Ultra an einigen Stellschrauben gedreht. So gehört beispielsweise das zu den Rändern hin abgerundete Display bei dem neuen Flaggschiff der Vergangenheit an. Der Rahmen ist aus Titan gefertigt und dank der matten Glasrückseite liegt das Phone auch sehr angenehm in der Hand. Links unten befindet sich – genauso wie beim Vorgängermodell – der S Pen, der auf Druck ein kleines Stück aus dem Aufbewahrungsschacht springt und dann entnommen werden kann.

Die Displaygröße bleibt mit 6,8 Zoll unverändert und stellt die Inhalte gestochen scharf mit einer Auflösung von 3.120 x 1.440 Pixeln dar. In puncto Farbdarstellung und Helligkeit lässt der Bildschirm keine Wünsche offen. Für einen flüssigen Bildlauf wird die Bildwiederholrate automatisch auf bis zu 120 Hertz angepasst.

Automatisch suchen
Durch Drücken auf den virtuellen Homebutton wird die „Circle to Search“-Funktion aktiviert. Im Anschluss kreisen Sie mit Ihrem Finger das gewünschte Objekt ein und das Phone listet automatisch alle Google-Treffer auf.

Starker Chip und tolle Kamera

Unter dem Display sorgt mit dem Snapdragon 8 Gen 3 der Top-Prozessor aus dem Hause Qualcomm für Performance. In Kombination mit dem 12 GB Arbeitsspeicher schafft das S24 Ultra Bild- und Videobearbeitungen ohne Probleme. Dank der technischen Ausstattung dürfte das Phone über Jahre hinweg genügend Leistung für die verschiedensten Aufgaben bereitstellen.

Bei der Hauptkamera übernimmt Samsung die Hardware fast zur Gänze vom S23 Ultra. Lediglich die Linse mit dem zehnfachen Zoom wurde durch eine mit einem fünffachen optischen Zoom mit 50 Megapixeln ersetzt. Die Schnappschüsse bei Tageslicht sind wie gewohnt hervorragend und punkten mit einer ausgezeichneten Farbwiedergabe sowie einer exzellenten Bildschärfe. Aber auch bei Nachtaufnahmen liefert das Smartphone sehr schöne Resultate mit zahlreichen Details.

Bildbearbeitung im Detail

Bearbeiten-Modus öffnen
Tippen Sie auf das Stiftsymbol am unteren Rand, um den Bildbearbeitungsmodus zu öffnen.
Die KI arbeiten lassen
Tippen Sie auf das Sternsymbol. Danach markieren das zu bearbeitende Objekt per Fingertipp. Nach wenigen Augenblicken ist das neue Bild fertig.

Akkukapazität bleibt unverändert

Wie schon beim Galaxy S23 Ultra ist bei der Neuauflage ein Akku mit einer Kapazität von 5.000 mAh verbaut. Aufgrund des neuen Prozessors und der aktuellen Software hielt die Batterie in unserem Browser-Laufzeittest 25:23 Stunden durch. Bei moderater Nutzung sollte der Akku genügend Energie für eine Laufzeit von etwa zwei Tagen liefern.

Eine vollständige Aufladung nimmt 78 Minuten in Anspruch. Die Ladeleistung beläuft sich auf bis zu 45 Watt und ist somit im Vergleich zum Vorgängermodell unverändert geblieben. Kabellos kann der Akku mit maximal 15 Watt geladen werden. Bei Bedarf kann das Phone dank Wireless Reverse Charging auch als Powerbank fungieren, um beispielsweise In-Ear-Kopfhörer mit etwa 5 Watt kabellos zu laden.

Dass es in puncto Aufladen schneller geht und der Akku auch mit einer höheren Leistung geladen werden kann, haben Hersteller wie Asus, Xiaomi oder Honor schon erfolgreich bewiesen. Warum Samsung nicht an der Ladetechnik gefeilt hat, ist uns ein Rätsel.

Großzügige Update-Politik

Ab Werk ist eine mit der hauseigenen Oberfläche One UI 6.1 ergänzte Android 14-Version vorinstalliert. Gleiches gilt für Drittanbieter-Apps wie etwa Netflix, Facebook oder ­Microsoft Outlook, die sich je nach Wunsch in nur wenigen Schritten deinstallieren lassen. Durch die eigens entwickelten Samsung-Apps sind manche Anwendungen auf dem Phone doppelt vorhanden. So findet man beispielsweise mit Google Chrome und Samsung Internet zwei Browser auf dem Mobiltelefon.

Vorbildlich ist wiederum der Support-Zeitraum. Bislang gewährte Samsung Updates über einen Zeitraum von fünf Jahren. Nun legt der südkoreanische Hersteller nach und erhöht auf sieben Jahre Betriebssystem- und Sicherheitsaktualisierungen. Eine mehrjährige Nutzung ist dadurch und aufgrund der leistungsstarken Technik problemlos möglich.

Rein technisch gesehen hat Samsung mit dem Galaxy S24 Ultra ein Meisterwerk abgeliefert. Sowohl die Kamera als auch die Leistungsdaten sind hervorragend. Und dank des großzügigen Updatezeitraums von sieben Jahren steht einer langen Nutzung nichts im Wege. Die KI-Features eröffnen völlig neue Anwendungsmöglichkeiten, allerdings besteht bei manchen noch sehr viel Verbesserungspotenzial. Philipp Lumetsberger (Chefredakteur)
ProsCons
– Tolles Display
– Starke Kamera
– Flotte Performance
– Mittelmäßige Ladeleistung
HerstellerSamsung
ModellGalaxy S24 Ultra
Preis (Testgerät) EUR 1569
Android-Version14
CPU-HerstellerQualcomm
CPU-ModellSnapdragon 8 Gen 3
CPU-Taktung4 x 3.17 GHz + 4 x 2.55 GHz
GPU-ModellAdreno 750
Arbeitsspeicher12 GB
Speicher intern256 GB, 512 GB
SD-Karte (max. Größe)GB
Kamera (Haupt-/Front)200 / 12 MP
USB-PortUSB Typ-C
Bluetooth-Version5.3
WLAN-Standarda, b, g, n, ac, ax, be
LTE
Fingerprintscanner
NFC
Abmessungen 162.3 x 79 x 8.6 mm
Gewicht232 g
Akku-Kapazität
5000 mAh
Akku tauschbar
Laden (kabellos)
Schnelladen
Ladezeit 0-50 / 31min**28 min
Ladezeit 0-100 / 88 min**
78 min
Laufzeit Browser / 897 min**
1523 min
Laufzeit Video /978min**
1812 min
Laufzeit 3D-Spiel / 400 min**431 min
Display-Größe6.8 “
Display-Typ
AMOLED
Display-Auflösung3120 x 1440 Pixel
Display-Pixeldichte505.33 ppi
Helligkeit Ø / 451 cd/m2* *827.56 cd/m2
Helligkeit (max) / 498 cd/m2* *891 cd/m2
Leistung(GeekBench 5) /2820*
6425
Grafik (GFXBench) / 8936*
30210
Display5
Speed (Leistung)
5
Speed (Hardware)5
Akku (Laufzeit)4,8
Akku (Hardware)4.5
Features4.4
Kamera5
Verarbeitung5
Design5

Gesamtnote*: Hervorragend (98 %)

Preis/Leistung: Ungenügend

* Die Gesamtnote setzt sich wie folgt zusammen: Display 15 % – Speed (Leistungstest) 22 % – Speed (Hardware) 10 % – Akku (Laufzeit) 24 % – Akku (Hardware) 4 % – Features 4 % – Kamera 15 % – Verarbeitung 3 % – Design 3 %
** Mittelwert aller bisher getesteten Geräte