Der technische Fortschritt macht auch vor der Körperanalyse keinen Halt. Doch welche Möglichkeiten gibt es? Wir geben die Antwort.
Das Raunen in der Technikwelt war groß, als Apple im Herbst 2018 die aktuelle Apple Watch vorgestellt hat. Diese besitzt als erste Smartwatch überhaupt eine EKG-Funktion, die in der Lage ist, das weit verbreitete Vorhofflimmern zu erkennen. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Form von Herzrhythmusstörung, an welcher mehr als 300.000 Menschen in Deutschland leiden. Doch ist diese Funktion nun bloßes Marketing oder kann die Apple Watch tatsächlich Leben retten?
Große Trefferquote
Es hat zwar ein paar Monate gedauert, doch seit Ende März 2019 ist die Uhr im deutschsprachigen Raum offiziell als Medizinprodukt zugelassen. Diese Freigabe brauchte es, um die EKG-Funktion auf der Apple Watch zu aktivieren. Mediziner und Experten sprechen gleichermaßen von einer sehr hohen Erfolgsrate der Smartwatch. In einem Test mit 600 Probanden überzeugte das Gadget mit Trefferquoten von mehr als 98 Prozent, sowohl bei der Klassifizierung als Sinusrhythmus, als auch als Vorhofflimmern. Dennoch ist die Apple Watch kein Must-Have-Gadget, zumindest aus medizinischer Sicht. Denn die Uhr nur wegen der EKG-Funktion zu besitzen wäre in etwa so, als würde sich jeder Bürger permanent seinen Blutzucker messen. Man würde sprichwörtlich mit Kanonen auf Spatzen schießen und zu 99,9 Prozent „normale“ Messergebnisse erhalten. Wer sich jedoch ohnehin für eine Smartwatch interessiert, der kann ohne Bedenken zur Apple Watch Series 4 greifen – und hat die EKG-Funktion dann ohnehin an Bord.
Abseits von Apple
Doch es gibt auch abseits der Apple-Uhr zahlreiche nützliche und brauchbare Smartwatches – und zwar für jeden Geldbeutel. Wir stellen daher auf der nächsten Doppelseite zwei Uhren vor, beschäftigen uns mit deren Funktionalität und streichen ihre Vorzüge heraus. Außerdem zeigen wir Ihnen weitere smarte Gadgets für den Alltag. So etwa einen Personenwage, die weitaus mehr kann, als bloß das Gewicht anzuzeigen. Mit App-Unterstützung wird sie zum Gesundheitszentrum und bildet den Gewichtsverlauf Ihres Körpers zudem in übersichtliche Statistiken ab. Abschließend haben wir auch noch eine Schlafmatte getestet. Damit konnten wir sehen, wie unterschiedlich der Schlaf doch sein kann. Da war von einer tiefen und erholsamen Nachtruhe bis hin zu unruhigen Phasen alles mit dabei.
Was ist das „EKG“?
Die Abkürzung „EKG“ steht für Elektrokardiogramm. Dabei handelt es sich um die Aufzeichnung der Summe der elektrischen Aktivitäten aller Herzmuskelfasern mittels eines Elektrokardiografen. Jeder Kontraktion des Herzmuskels geht eine elektrische Erregung voraus, welche vom Sinusknoten des Herzens ausgeht. Bei der Aufzeichnung und grafischen Darstellung der „Herzspannungskurve“ lassen sich Aussagen zur Gesundheit und Aktivität des Herzens treffen. In der Regel hat sogar bereits ein Allgemeinmediziner die Möglichkeit, eine EKG-Untersuchung durchzuführen.