Das niederländische Unternehmen Fairphone bleibt auch bei der sechsten Auflage seines gleichnamigen Phones seinen Prinzipien treu: Nachhaltige und ethisch faire Produktion sowie einfache Reparierbarkeit. Es ist dabei so konzipiert, das kein einziger Bauteil verklebt ist und so alle 12 Module in nur wenigen Minuten ausgetauscht werden können. Alles was dafür notwendig ist, ist ein Torx-Schraubenzieher. Fünf Jahre Garantie und acht Jahre Software-
Updates sprechen für eine lange Lebensdauer.
Optische Neuausrichtung
Rein optisch präsentiert sich das Fairphone 6 überarbeitet: Der wohl markanteste Unterschied betrifft den abnehmbaren Akkudeckel, der erstmals verschraubt ist. Und auch die Kameralinsen sind nicht mehr in einem eigenen Balken angeordnet. Direkt über dem Einschaltknopf befindet sich ein gelber Schieberegler.

Insgesamt zwölf Module können jederzeit nachbestellt und mit nur wenigen Handgriffen und einem Torx-Schraubenzieher ausgetauscht werden.
Das Display misst 6,31 Zoll in der Diagonale und ist im Vergleich zum Fairphone 5 etwas geschrumpft. Mit einer Auflösung von 2.484 x 1.116 Pixeln werden die Inhalte gestochen scharf dargestellt. Die Farben wirken kräftig und dennoch nicht unnatürlich. Für einen flüssigen Bildlauf beim Scrollen lässt sich die Wiederholrate auf bis zu 120 Hertz erhöhen. Etwas gewöhnungsbedürftig sind hingegen die dicken schwarzen Ränder rund um das Display. Hier liefern andere Hersteller elegantere Lösungen. Fokus auf Datensicherheit Neben einer klassischen Android-Variante ist das Fairphone 6 mit dem von Murena entwickelten Betriebssystem eOS erhältlich. Dieses basiert zwar auf Android, jedoch mit einigen Änderungen. So verzichten die Entwickler auf Google Maps, Gmail, Chrome und Co. Zusätzlich wurden auch zahlreiche Codebestandteile entfernt, die persönliche Daten ohne Nutzer-Zustimmung an Server übermitteln.
Statt den Google-Apps sind auf dem Gerät Open-Source-Anwendungen installiert, mit denen die alltäglichen Aufgaben bewältigt werden können. Trotzdem gibt es die Möglichkeit, das Play-Store Angebot über die Murena-Plattform zu nutzen. Hierfür ist die allerdings die Anmeldung in der vorinstallierten App Lounge mit einem
Google-Konto notwendig.

Mit dem knallgelben Schiebregler wird die Moments-Funktion aktiviert, die die App-Nutzung einschränkt. Bei Geräten mit Murena eOS funktioniert dies allerdings nicht.
Für die nötige Rechenleistung sorgt ein Snapdragon 7s Gen 3-Prozessor in Kombination mit einem 8 GB Arbeitsspeicher. Streamen, Surfen und sonstige Alltagsaufgaben erledigt das Phone mit Bravour. Bei leistungshungrigen Anwendungen stößt der Chip jedoch hin und wieder an seine Grenzen. Für Fotos, Videos und Apps ist ein 256 GB Speicher verbaut, mithilfe einer microSD-Karte lässt dieser sich auf bis zu 2 TB erweitern.
Neue Funktion mit Einschränkung
Fairphone hat mit der neuesten Geräte-Generation ein neues Feature namens Moments eingeführt. Nutzer können damit verschiedene vorgefertigte Fokus-Szenarien auswählen und eigene anlegen. Ist Fairphone Moments aktiviert, lässt sich – je nach gewähltem Modus – nur eine begrenzte Anzahl an Apps verwenden. Aktiviert wird er durch Betätigen des gelben Schieberegler an der rechten Gehäuseseite. Derzeit ist dieser Modus allerdings nicht für jene Modelle nutzbar die Murena eOS verwenden. Auf Geräten mit diesem Betriebssystem
aktiviert und deaktiviert der physische Schalter nur den Zugriff auf die Kamera und das Mikrofon.
Ausdauernder Akku
Wie alle anderen Komponenten auch, lässt sich der Akku bei Bedarf mit nur wenigen Handgriffen austauschen. Ein neuer Energiespeicher ist über die Fairphone-Webseite um rund 40 Euro erhältlich. Mit einer Kapazität von 4.415 mAh liefert er genug Energie für bis zu zwei Tage. Rund 25 Minuten reichen aus, um den Akku zur Hälfte zu füllen.
Pros | Cons |
– Sehr gutes Display – Einfach Reparierbarkeit – Langer Updatezeitraum | – ladeleistung etwas mau – Kein kabelloses Laden – Ausbaufähige Fotoqualität |
Hersteller | Fairphone |
Modell | Fairphone 6 |
Preis (Testgerät) | EUR 577 |
Android-Version | 15 |
CPU-Hersteller | Qualcomm |
CPU-Modell | Snapdragon 7s Gen 3 |
CPU-Taktung | 4 x 2.43 GHz + 4 x 1.8 GHz |
GPU-Modell | Adreno 810 |
Arbeitsspeicher | 8 GB |
Speicher intern | 256 GB |
SD-Karte (max. Größe) | 1000 GB |
Kamera (Haupt-/Front) | 50 / 32 MP |
USB-Port | USB Typ-C |
Bluetooth-Version | 5.4 |
WLAN-Standard | a, b, g, n, ac, 6e |
LTE | Ja |
Fingerprintscanner | Ja |
NFC | Ja |
Abmessungen | 156.5 x 73.3 x 45817 mm |
Gewicht | 193 g |
Akku-Kapazität | 5110 mAh |
Akku tauschbar | Ja |
Laden (kabellos) | Nein |
Schnelladen | Ja |
Ladezeit 0-50 / 31 min** | 22 min |
Ladezeit 0-100 / 88 min** | 60 min |
Laufzeit Browser / 897 min** | 931 min |
Laufzeit Video /978 min** | 1367 min |
Laufzeit 3D-Spiel / 400 min** | 573 min |
Display-Größe | 6.31 Zoll |
Display-Typ | OLED |
Display-Auflösung | 1116 x 2484 Pixel |
Display-Pixeldichte | 431.57 ppi |
Helligkeit Ø / 451 cd/m2* * | 752.11 cd/m2 |
Helligkeit (max) / 498 cd/m2* * | 759 cd/m2 |
Leistung(GeekBench 5) /1830* | 2681 |
Grafik (GFXBench) / 2014* | 5968 |
Display | 4.4 |
Speed (Leistung) | 3.6 |
Speed (Hardware) | 5 |
Akku (Laufzeit) | 5 |
Akku (Hardware) | 4.4 |
Features | 4.5 |
Kamera | 4.5 |
Verarbeitung | 5 |
Design | 3 |
Gesamtnote*: Sehr gut (88 %)
Preis/Leistung: Mäßig
*Die Gesamtnote setzt sich wie folgt zusammen: Display 15 % – Speed (Leistungstest) 22 % – Speed (Hardware) 10 % – Akku (Laufzeit) 24 % – Akku (Hardware) 4 % – Features 4 % – Kamera 15 % – Verarbeitung 3 % – Design 3 %
** Mittelwert aller bisher getesteten Geräte