Da Aufnahmen in der Nacht oftmals als Königsdisziplin in der Fotografie bezeichnet werden, widmen wir uns diesem Thema mit einer eigenen Seite. Immerhin: Aufgrund der fehlenden Umgebungshelligkeit braucht es einen geübten Fotografen für gute Ergebnisse.
• Die goldene Stunde…
… ist der Begriff für die Zeit, wenn sich die Sonne langsam in Richtung Horizont senkt und dabei die Umgebung „von vorne“ beleuchtet wird. Außerdem geben die dadurch entstehenden langen Schatten den Fotos einen ganz speziellen Glanz.
• Die blaue Stunde
Ist die Sonne untergegangen, so folgt auf die goldene die blaue Stunde. Dann nämlich, wenn der Himmel noch in einem tiefen Blau leuchtet, die Lichter in den Straßen bereits angehen und Sie somit eine optimal ausgeleuchtete Aufnahme bei spektakulärem Himmel erzeugen können.
• Stativ!
Nochmals explizit wollen wir bei Nachtaufnahmen das Stativ erwähnen. Hier kommt nämlich noch zum Tragen, dass Aufnahmen ohne Stativ wegen der schlechten Umgebungsausleuchtung gerne verschwommen und daher sehr unschön werden.
• Selbstauslöser
Die beste Stabilisierung bringt nichts, wenn Sie die Aufnahme beim Betätigen des Auslösers verwackeln. Daher empfehlen wir die Verwendung eines Selbstauslösers oder alternativ auch eines Fern- bzw. Kabelauslösers. Manchmal können dies sogar die mitgelieferten Headsets, sofern diese einen Knopf für die Anrufannahme besitzen.
• Belichtungszeit erhöhen
Eine längere Belichtungszeit sorgt dafür, dass das Bild über einen weitaus längeren Zeitraum Licht erhält und dadurch heller und schöner wird. Zudem kann eine Belichtung von etwa 30 Sekunden für dezente Verzerrungen sorgen, etwa bei vorbeifahrenden Autos, die lediglich als Lichtschweif im Bild erscheinen. Hier empfiehlt sich unbedingt die Verwendung eines Stativs.
• Finger weg vom Blitz!
Kein ungeschriebenes Gesetz, dennoch sollte man bei Nachtaufnahmen unbedingt auf den Blitz des Smartphones verzichten. Die Entfernung von der Kamera zu den Objekten ist meist viel zu groß, und so beleuchtet der Blitz nahe Objekte viel stärker als entfernte, der Hintergrund dagegen ist in der Regel fast komplett schwarz.
• ISO-Wert niedrig halten…
Der ISO-Wert beschreibt die Lichtempfindlichkeit der Aufnahme und ist ein Vabanquespiel zwischen kurzer Belichtungszeit und schlechter Helligkeit. Zu niedrig eingestellt, wird die Aufnahme zu dunkel. Zu hoch eingestellt, werden dunkle Bereiche des Fotos mit unschönem Bildrauschen durchzogen. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt.
• …und manchmal doch hoch
Wenn Sie nicht viel Zeit haben, um ein Motiv in der Dunkelheit einzufangen, dann empfiehlt sich eine Kombination aus höherem ISO-Wert und einer kurzen Belichtungszeit. Speziell bei Motiven, die auch in der Nacht ausreichend belichtet sind (Stadion, Stadtplatz, beleuchtete Sehenswürdigkeit, etc.), können Sie trotz der hohen Lichtempfindlichkeit ein halbwegs rauschfreies Ergebnis erwarten.
• Sterne fotografieren
Wer gerne einen Sternenhimmel fotografieren möchte, kann dies auch gerne mit seinem Smartphone erledigen. Hier empfehlen wir jedoch, sich einen dunklen Ort zu suchen, wo quasi kein Umgebungslicht (wie etwa Straßenlaternen, Fensterbeleuchtungen, etc.) vorhanden ist. In der Luft befindlicher Staub reflektiert das Licht zusätzlich und macht die Sterne auf dem Foto ansonsten quasi unsichtbar.
• Schwarz-Weiß-Fotos
Einen Schwarz-Weiß-Filter können Sie zwar natürlich über den ganzen Tag verteilt verwenden, zu super Ergebnissen führt er jedoch speziell in der Nacht. Eventuelle Farbveränderungen, bedingt durch unterschiedliche Belichtungen (kaltes Licht, warmes Licht, viele Spots, etc.), können so neutralisiert werden. Zudem verleiht ein Schwarz-Weiß-Filter Ihren Bildern einen ganz eigenen Charme.