Die neue Gerätegeneration von Xiaomi erblickte in gängiger Prägung das Licht der Welt. Denn insgesamt drei unterschiedliche Modelle befördert der chinesische Hersteller auf den deutschsprachigen Markt. Wie bereits vielfach gelebte Praxis sind dies ein Highend-Modell, eine Standard-Version sowie ein etwas abgespecktes Basisgerät, im Fall der 12er-Serie ein 12 Pro, ein „normales“ 12er sowie das 12X.
Auf den ersten Blick sind die Geräte nur schwierig voneinander zu unterscheiden. Das Pro ist mit einer Bildschirmdiagonale von 6,73 Zoll etwas größer als die beiden kleinen Brüder, die jeweils auf eine Diagonale von 6,28 Zoll kommen. Bei der maximalen Helligkeit nehmen sich diese beiden Geräte ebenfalls nichts, während das Pro etwas heller und auch etwas besser aufgelöst ist, was vor allem die Punktpixeldichte (also Pixel pro Zoll) anbelangt. Der Unterschied (521 zu 419 ppi) ist zwar mit freiem Auge erkennbar, allerdings kein KO-Kriterium bei den günstigeren Geräten. Noch dazu, weil alle drei Modelle mit einer Bildwiederholrate von 120 Hertz ausgestattet wurden.
Während beim Display die günstigeren zwei Modelle ein Pärchen bilden, sind es beim verbauten Chipsatz die zwei teureren Modelle. Diese haben nämlich jeweils einen Snapdragon 8 Gen 1, während beim 12X etwas gespart wurde und lediglich ein Snapdragon 870 im Inneren werkelt. Das merkt man auch bei den Benchmark-Tests, die das 12X etwas unter seinen Geschwistern ansiedeln. Im Alltagseinsatz sind die Unterschiede jedoch marginal, Apps starten zuverlässig und flott und lästige Wartezeiten sind bei keinem Mitglied des pfiffigen Trios zu bemerken.
Macht Xiaomi das Dutzend voll?
Obwohl Xiaomi allen Geräten seine eigene, aktuelle MIUI-13-Version übergestülpt hat, läuft auf dem 12er und dem 12 Pro Android 12, während auf dem 12X aktuell noch Android 11 sein Unwesen treibt. Ob der günstigste Vertreter hier auch bald nachzieht, entzieht sich zwar unserer Kenntnis, wir rechnen dennoch bald mit einem Upgrade. Spannend wird jedoch sein, ob die beiden höherpreisigen Phones am Ende ihrer Schaffensperiode auch eine neuere Softwareversion haben als das 12X. Dazu hält sich Xiaomi jedoch bedeckt.
Alle drei Geräte werden mitsamt Netzteil geliefert, jenes des Pro lädt sogar mit 120 Watt, was dafür sorgt, dass das Gerät in 36 Minuten vollgeladen werden kann. Die verbauten Knipsen sind beim 12er und 12X identisch, während das Pro höher aufgelöste Tele- und Weitwinkelaufnahmen fertigen kann. Im Sichtvergleich sind die Unterschiede aber beinahe nicht wahrnehmbar. Entsperrt werden alle drei Geräte durch einen unter dem Displayglas liegenden Fingerabdruckscanner, der zügig seinen Dienst verrichtet, dass alle drei 5G-fähig sind, muss eigentlich nicht mehr extra erwähnt werden.
Jedes der drei Geräte lässt sich in den Farben Blau, Violett und Grau ordern. Welches der drei Versionen Ihr Herz erobern wird, müssen Sie am Ende natürlich selbst entscheiden.
Ich will und kann keine klare Empfehlung für eines der drei Geräte abgeben. Denn alle drei sind hochwertig verarbeitet, arbeiten zügig und haben gerade in ihrer jeweiligen Preisklasse viele Argumente auf ihrer Seite. Ob der Preisunterschied zwischen 12 Pro und 12X gerechtfertigt ist, immerhin aktuell rund 330 Euro, muss jeder selbst entscheiden. Fakt ist: Bereits das 12X ist ein tolles Mittelklasse-Smartphone mit Hang zur Oberklasse, sodass viele potenzielle Käufer – sollte jemand nicht gerade Flaggschiff-Attitüden benötigen – das Pro eigentlich nicht brauchen werden.Christoph Lumetzberger (Chefredakteur)