Welches Smartphone hat den besten Nachtmodus? – Der große Test

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Die meisten Smartphones verfügen inzwischen über eine brauchbare Hauptkamera. Bei guten Lichtbedingungen und nicht allzu herausfordernden Alltagssituationen erzeugen sie vernünftige Bilder. Aber was, wenn es dunkel wird? Wenn die Nacht hereinbricht und nur noch schwache Lichtquellen vorhanden sind, stoßen viele Knipsen an ihre Grenzen. Die Fotos werden unscharf, ausgebleicht oder schlicht unbrauchbar. Abhilfe sollen hier spezielle Software-Lösungen schaffen, die selbst bei schwierigen Umgebungsszenarien für annehmbare und ausgezeichnete Ergebnisse sorgen.

Je teurer, desto besser?

In unserem Test beantworten wir auch die Frage, ob sich ein Smartphone aus der hochpreisigen Riege besser dazu eignet, Fotos bei schlechten Lichtbedingungen zu knipsen. In drei völlig konträren Situationen mit unterschiedlichen Lichtbedingungen haben wir die sieben Testgeräte unter die Lupe genommen und interessante Ergebnisse zu Tage gefördert.

Großer Kameratest
Während wir uns in diesem Artikel ausschließlich mit den Nachtmodi der Smartphones beschäftigten, haben wir auch einen allgemeinen Kameravergleich gemacht. Diesen finden Sie unter folgendem Link: bit.ly/kameravergleich2019

Das Starterfeld

Wir haben sieben Smartphones zum Test gebeten, dabei reicht die Preisspanne der Geräte von 150 bis über die 1.000 Euro-Grenze. Im Test hatten wir das Huawei P30 Pro, das Apple iPhone 11 Pro, das Samsung Galaxy Note 10 +, das Google Pixel 4 XL, das OnePlus 7T, das Xiaomi Mi Note 10 sowie das Redmi Note 8T.

Der Test

01 | Aufnahme bei wenig Licht

In dieser Szenerie stand beinahe keine Lichtquelle zur Verfügung. Einzig der vorhandene Nebel reflektierte das Licht der hinter dem Wald vorbeiführenden Straße und deren Beleuchtung. Ein schwieriges Umfeld für ein Smartphone-Foto, welches das Huawei P30 Pro eindeutig am besten für sich nutzen konnte. Auf den Plätzen finden sich mit Respektabstand das Google Pixel 4 XL und das Apple iPhone 11 Pro. Die rote Laterne erhielt das Redmi Note 8T, dessen Nachtmodus mit der Aufgabe doch arg überfordert wirkte.

Kriterien

- Detailreichtum: Welche Dinge der fotografierten Szenerie lassen sich trotz wenig Licht und aktiviertem Nachtmodus noch erkennen?
- Bildschärfe: Hier stellt sich die Frage, ob es die Kamera schafft, trotz schlechter Lichtbedingungen den Fokus so gut als möglich zu verwenden.
- Farben: Ist die Kamera in Kombination mit dem Nachtmodus in der Lage, auch kleine Farbabstufungen festzustellen?

Das Siegerbild

Als eindeutiger Sieger dieser Kategorie tat sich das Huawei P30 Pro hervor. Das entstandene Bild sieht echt beeindruckend aus, verfügt über einen großen Detailreichtum, einen für die vorgefundenen Verhältnisse grandiosen Farbraum und überzeugt mit einer Bildschärfe, die bei der Konkurrenz ihresgleichen sucht. Der Waldboden im Bildvordergrund wirkt sehr überzeugend, hier sind auch kleinste Details zu erkennen. Im Hintergrund, etwa bei den in der Nebelsuppe verschwindenden Bäumen, sind die Äste scharf von der Umgebung abgegrenzt und stechen gut hervor.

02 | Aufnahme bei Dunkelheit

Hier stellten wir die getesteten Geräte arg auf die Probe. In einem völlig abgedunkelten Raum fungierte ein diffuses Nachtlicht als minimaler Lichtgeber. Kollege Lukas war mit freiem Auge nicht zu sehen, was am Bildausschnitt „Ohne Nachtmodus“ gut zu erkennen ist. Ganz vorne landete das Huawei P30 Pro, dicht gefolgt vom Apple iPhone 11 Pro, welches mit fünf Sekunden die kürzeste Belichtungszeit aller Telefone benötigte. Bei der Schärfe gewinnt Huawei, bei der Farbnatürlichkeit das iPhone. Xiaomi und Redmi kamen mit den Bedingungen am wenigsten zurecht.

Kriterien

- Helligkeit: Wie gut kann das jeweilige Telefon die beinahe absolute Dunkelheit überwinden? Schafft es der Nachtmodus, trotz Finsternis ein brauchbares Ergebnis zu erzielen?
- Schärfe und Farbraum: Hier scheiden sich die Geister. Die Geräte schafften es entweder, einen natürlichen Farbraum zu treffen, oder ein möglichst scharfes Ergebnis zu liefern. Beides zusammen gelang keinem der sieben Geräte optimal.

Das Siegerbild

Mit den äußerst schwierigen Bedingungen kam das Huawei P30 Pro am besten zurecht. Es schaffte den Spagat zwischen einem scharfen und doch mit großem Farbraum ausgestatteten Ergebnis am besten. Auch kleinste Details wie der Schriftzug auf der Brust oder die Textur der Jeans werden auf dem Siegerbild noch klar abgegrenzt dargestellt und verschwimmen nicht mit der übrigen Textur. Einzig die Farbgebung sorgte für minimale Kritik, im Vergleich mit dem iPhone 11 Pro hat das P30 Pro hier das Nachsehen. Dem Apple-Telefon kosteten Schwächen in der Schärfe den Sieg.

03 | Facettenreiche Aufnahme

In der Königsdisziplin finden sich größere Unterschiede erst bei genauerem Hinsehen. Dafür ist es auch die Art von Foto, die in der Praxis wohl am meisten mit einem Nachtmodus aufgehübscht wird. Viele unterschiedliche Lichtquellen, ein diffuser Nebelschleier und massenhaft Schattierungen stellen eine Herausforderung an jede Kameralinse dar. In unserem Test kam das OnePlus 7T damit am besten klar.

Kriterien

- Licht und Gegenlicht: Die Herausforderung dieser Aufnahme liegt klar in der Tatsache, dass gleich mehrere Lichtquellen das Bild beeinflussen.
- Detailschärfe: Auch hier wichtig: Die Schärfe der einzelnen Details. Gerade die Pflastersteine und verschiedene Oberflächen machen einen Vergleich einfach.

 

 

 





Das Siegerbild

In dieser Kategorie war es definitiv am schwierigsten, einen Sieger zu küren. Je nachdem, welchen Bildausschnitt man betrachtet, finden sich hier Für und Wider. Nimmt man die Textur und Erhabenheit der Pflastersteine im Vordergrund, das gut erkennbare Ziffernblatt der Bahnhofsuhr, den klar abgegrenzten Schriftzug der ÖBB, den Detailreichtum des Wartehäuschens sowie die unterschiedlichen Lichtquellen als Grundlage, so liefert der Nachtmodus des OnePlus 7T das stimmigste Gesamtergebnis.